Kein Ende des goldenen Bullenmarkts

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Der Goldpreis erhält vom Ausgang der US-Präsidentenwahl deutlichen Rückenwind. Obama gilt eben als Garant für heißlaufende Gelddruckmaschinen.

Dem Dollar hat Barack Obamas Wiederwahl nicht geholfen, wohl aber dem Goldpreis: Dieser hat seine Sommerschwäche beinahe wieder überwunden und ist in den vergangenen Tagen doch recht deutlich über 1700 Dollar je Feinunze geklettert. Obama gilt eben als Garant für heißlaufende Gelddruckmaschinen. Und das bedeutet Inflationsgefahr. Nachdem der Goldpreis im längerfristigen Verlauf ein ziemlich exaktes Maß für die Dollarinflation ist, muss das gelbe Gold auf Dollarbasis also ziemlich zwangsläufig zulegen.

Dass die Reaktion nicht stärker als ein kleiner Aufwärtszacken in einem seit Längerem anhaltenden Aufwärtstrend war, hängt damit zusammen, dass sich die USA in eine Lage manövriert haben, in der sie geldpolitisch ohnehin keine große Wahl haben: Die Liquiditätsschwemme plötzlich abzudrehen würde der US-Wirtschaft schwere Entzugserscheinungen bescheren.

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Praktisch alle Experten rechnen jedenfalls damit, dass der Gold-Bullenmarkt noch lange nicht zu Ende ist. Die Erwartungen für das kommende Jahr liegen zwar (siehe Grafik) ziemlich weit auseinander, die Richtung ist aber eindeutig. Allerdings: Volatilität sollten Goldanleger schon einplanen. Die idealen Einstiegspunkte liegen also in zwischenzeitlichen Schwächephasen, die den Aufwärtstrend auch in den kommenden Monaten unterbrechen werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.11.2012)


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