Wiener Börse: Klare Verluste nach 6 Gewinntagen in Folge

Die Wiener Börse hat am Mittwoch mit schweren Kursverlusten geschlossen.

Der ATX fiel um 75,94 Punkte oder 2,16 Prozent auf 3.443,42 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,34 Prozent, DAX/Frankfurt -1,14 Prozent, FTSE/London -0,62 Prozent und CAC-40/Paris -0,61 Prozent.

Nach dem Kursrutsch an der Wall Street vom Vorabend verzeichneten die Börsen europaweit klare Verluste. Belastend gewirkt hatte in New York der anhaltende Zinsanstieg am Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen war am Vortag erstmals seit Anfang 2014 auf drei Prozent gestiegen. Höhere Anleihezinsen machen die festverzinslichen Wertpapiere gegenüber Aktien attraktiver.

Bereits im Laufe des Vormittags weiteten sich die Kursverluste an den europäischen Märkten deutlich aus. Am Nachmittag kam es zu keinem Stimmungsumschwung, zumal die US-Börsen neuerlich im roten Bereich eröffneten. Der ATX geriet am heutigen Handelstag deutlich stärker unter die Räder als die europäischen Leitbörsen. Allerdings hatte der österreichische Leitindex zuvor sechs Handelstage in Folge zugelegt und die Leitbörsen teilweise klar überflügelt.

Im ATX notierte schlussendlich kein einziger Wert im Plus, lediglich die Aktien des Verbund gingen unverändert bei 25,00 Euro aus dem Handel. Mit einem Kursplus von über 24 Prozent seit Jahresbeginn sind die Titel des Stromkonzerns der stärkste ATX-Wert im bisherigen Jahresverlauf.

Die zunächst noch gut gesuchten Aktien der Wienerberger drehten bereits am Vormittag ins Minus und gingen schließlich um klare 1,60 Prozent tiefer bei 20,96 Euro aus dem Handel. Die Titel des Ziegelherstellers hatten im Frühhandel noch um über 2,6 Prozent zugelegt, nachdem das Unternehmen für das erste Quartal einen Anstieg beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 30 Prozent auf 60 Mio. Euro gemeldet hatte.

Die Aktien der Telekom Austria verzeichneten mit einem Minus von 1,72 Prozent auf 7,45 Euro ebenfalls deutliche Abschläge. Das Unternehmen hat im ersten Quartal 2018 deutlich weniger verdient als noch vor einem Jahr. Der Nettogewinn sank von 90,1 Mio. im Vorjahresquartal auf 26,1 Mio. Euro im abgelaufenen Jahresviertel.

Am stärksten unter Druck gerieten jedoch die Papiere der FACC mit einem Minus von 5,66 Prozent auf 20,85 Euro. Die Titel waren im Vorjahr wie auch im ersten Quartal des laufenden Jahres sehr gut gelaufen und weisen für 2018 noch immer eine klar positive Performance von rund 21 Prozent auf.

Verluste von über fünf Prozent verzeichneten außerdem das ATX-Schwergewicht OMV (minus 5,21 Prozent auf 50,56 Euro) und die Titel des Leiterplattenherstellers AT&S (minus 5,03 Prozent auf 20,75 Euro). Letztere waren bereits am Vortag um über fünf Prozent eingebrochen, nachdem der in Zürich notierte steirische Chiphersteller ams enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hatte.

(APA)

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