Wiener Börse: ATX rutscht um 1,15 Prozent ab

Wiener Börse mit Abschlägen.
Wiener Börse mit Abschlägen.Bloomberg
  • Drucken

Die Regierungsbildung in Italien verunsichert die Anleger. FACC-Aktien sackten um 6,6 Prozent ab. Mayr-Melnhof notiert vor Zahlenvorlage fester.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch vor dem Hintergrund eines schwachen Euros und politischer Unsicherheiten klar schwächer geschlossen. Der ATX fiel 40,55 Punkte oder 1,15 Prozent auf 3.490,50 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,06 Prozent, DAX/Frankfurt +0,19 Prozent, FTSE-100/London +0,22 Prozent und CAC-40/Paris +0,28 Prozent.

Vor allem die Regierungsbildung in Italien verunsicherte die Märkte. In einem Entwurf des Koalitionsvertrages zwischen den euroskeptischen Parteien Fünf Sterne und Lega ist unter anderem von Szenarien zum Euro-Ausstieg und zum Schuldenerlass des Landes die Rede. Zudem sorgt eine mögliche Abwendung von der expansiven Geldpolitik der Notenbanken in Europa und den USA für Zurückhaltung bei den Anlegern.

US-Industrie mit guten Daten

Am Nachmittag standen in den USA Daten zur Industrieproduktion im Fokus, die im April erwartungsgemäß bereits den dritten Monat in Folge zugelegt hatte. Zuletzt waren gute Wirtschaftsdaten häufig als Signal für mehr geldpolitischen Spielraum der US-Notenbank angesehen worden. Am Vortag galt dies als Hauptgrund dafür, dass die Marktzinsen stiegen und Anleihen so für Anleger wieder attraktiver wurden.

Die Berichtssaison setzte sich mit Geschäftszahlen von FACC und Post fort. So stiegen die Post-Aktien um 1,91 Prozent, nachdem der heimische Briefzusteller solide ins heurige Jahr gestartet ist. Das Betriebsergebnis (Ebit) erhöhte sich um 4,3 Prozent auf 56,7 Mio. Euro.

Hingegen sackten die FACC-Papiere um 6,60 Prozent ab. Der oberösterreichische Flugzeugzulieferer zahlt erstmals seit dem Börsengang 2014 eine Dividende aus. Für das Geschäftsjahr 2017/18 schlug der Vorstand 0,11 Euro je Aktie vor.

Bankwerte europaweit schwächer

Raiffeisen Bank International fielen um 3,62 Prozent auf 29,01 Euro. Das ATX-Schwergewicht hatte am Vortag, nach starken Quartalszahlen über vier Prozent auf 30,10 Euro zugelegt. Bankwerte gehörten europaweit zu den schwächsten Werten. Auch Erste Group verloren 1,93 Prozent und BAWAG 0,23 Prozent.

Hingegen kletterten die Aktien von Schoeller-Bleckmann um 1,52 Prozent höher und erreichten zwischenzeitlich ein Zehnjahreshoch. Am Donnerstag legen Mayr-Melnhof (plus 2,31 Prozent) und Valneva (plus 1,25) ihre Zahlen für das erste Quartal vor.

Außerdem notierten Andritz mit 1,19 Prozent im Minus, obwohl der Technologiekonzern einen Auftrag für die Zellstofffabrik Pöls an Land zog.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.