Sparpläne, die im Kinderzimmer beginnen

Plan f�r ein neuen Wohnhauses
Plan f�r ein neuen Wohnhauses(c) Erwin Wodicka - BilderBox.com (Erwin Wodicka - BilderBox.com)
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Wenn Eltern im Volksschulalter ihres Kindes langfristig für dieses vorsorgen wollen, steht ihnen neben dem klassischen Bausparer eine Palette an Alternativen offen: Besonders beliebt sind Lebensversicherungen und Fondsmodelle.

Wien. In allen neun Bundesländern hat mittlerweile für die Erstklässler der Ernst des Lebens begonnen. Dieser Schritt im Leben ihrer Kinder ist für Eltern oft Anlass, um sich mit der Zukunftsvorsorge ihrer Kinder auseinanderzusetzen.

Fragt man bei den großen österreichischen Bankhäusern nach passenden Veranlagungsformen, bekommt man ähnlich klingende Antworten: Sowohl Raiffeisen als auch Erste Bank und Bank Austria stützen die Portfolios für ihre kleinen Kunden auf drei Grundpfeiler.

Bausparer: Als Vorteil bei diesem auf sechs Jahre befristeten Klassiker betonen die Banken dessen Sicherheit und Flexibilität bei der Frequenz und Höhe der Einzahlungen. Dazu kommt beim traditionellen Bausparer die staatliche Prämie bei jährlichen Einzahlungen bis zu 1200 Euro, die zurzeit 1,5Prozent beträgt. Daneben locken die Banken mit Jugendangeboten, welche eine attraktive Fixverzinsung in den ersten Monaten garantieren. So bietet beispielsweise die Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien bei ihrem Jugendtarif einen fixen Zinssatz von 2,25 Prozent im ersten Jahr an. Was man aber berücksichtigen sollte: Nach Auslaufen dieser Sonderkonditionen ist durch die Bank ein Mindestzinssatz von 0,25 Prozent jährlich fixiert.
Lebensversicherung: Bei dieser Veranlagungsform hat das Kind nach Erreichen seiner Volljährigkeit die Wahl, ob es die Lebensversicherung selbst weiterführen oder das angesparte Geld für die erste eigene Wohnung oder ähnliche größere Anschaffungen nützen will. Die Mindestlaufzeit beträgt zehn Jahre. Die monatliche Einzahlungsgrenze liegt meist schon bei 20 oder 30 Euro, daneben stehen den Kunden wie beim Bausparer aber auch Modelle mit Einmalzahlungsoption zur Verfügung.

Die Bank Austria etwa bietet gemeinsam mit der Ergo-Versicherung ein auf Kinder zugeschnittenes Produkt namens Junior Care an, bei dem die Auszahlung spätestens zum 25. Lebensjahr des Kindes erfolgt. Es bietet einen besonderen Versicherungsschutz im Ablebensfall des einzahlenden Erwachsenen: Hier übernimmt die Versicherung die Weiterzahlung in zuletzt vereinbarter Höhe bis zum Laufzeitende. Kurz hinzugefügt: Die Ergo-Versicherung war jene, die mit ihrer verlustreichen Lebenspolizze Rocket kürzlich negativ in die Schlagzeilen geriet.

Fondsparen: Hier müssen sich die Eltern entscheiden, ob sie die mündelsichere und daher risikolose Variante wählen oder für einen etwas risikoreicheren Fonds optieren, dessen Rendite dafür tendenziell höher ausfällt. Mündelgeld-Wertpapiere, die im Namen des Minderjährigen abgeschlossen werden, laufen auf österreichische Staatsanleihen, Pfandbriefe und spezielle mündelsichere Investmentfonds. Die Erste Group bietet hier etwa die beiden Fondsprodukte Espa Bond Euro-Mündelrente und Espa Reserve Euro Mündel an. Chancenreicher, so Thomas Hlosta, Landesdirektor der Erste Bank, seien natürlich breit gestreute Anleihen – oder auch Aktienfonds, die auf die Eltern, Großeltern oder Paten laufen.

Renaissance der Goldanlage

„Man bekommt hier zu einem günstigen Einstiegspreis ein Produkt mit Dauerhaftigkeit, großem Wertsteigerungspotential und hoher Wertstabilität“, zählt Gerhard Starsich, Generaldirektor der Münze Österreich, die Vorteile einer Investition in Gold auf. Er würde fünf bis zehn Prozent im Portfolio als Volatilitätsdämpfer empfehlen. Mehr jedoch nicht, da bei Gold der laufende Zinsertrag wegfällt. Obwohl das, wie Starsich anmerkt, angesichts der derzeitigen Zinslandschaft kein schlagendes Gegenargument mehr sei, da sichere Ertragsformen ebenso keine Zinsen abwerfen. Starsich weiter: „Gold ist auch noch schön. Bei Rentenpapieren können Sie nur einen Computerausdruck schenken.“ [ iStockphoto]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2015)


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