Istanbul (DPA). Die Kritik an der Errichtung des Ilisu-Staudamms in der Türkei reißt nicht ab. Wissenschaftler der Istanbuler Bosporus-Universität haben die türkische Regierung aufgefordert, auf das Großprojekt zu verzichten. Die Natur im Tigristal und historische Stätten von Weltrang dürften nicht überflutet werden, forderten die 111 Forscher laut der Tageszeitung „Radikal“ in einem Brief an die Regierung.
Diese hält an dem Projekt fest, obwohl Deutschland, Österreich und die Schweiz Kreditbürgschaften gekündigt haben, weil Umweltauflagen verletzt worden seien. Ankara will durch den Staudamm mehr Strom gewinnen und Felder der Bauern besser bewässern können.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2010)