Der Immobilienboom macht Evergrande-Chef Xu Jiayin zum reichsten Mann Chinas. Zumindest laut Hurun-Report. Laut Bloomberg ist Alibaba-Chef Jack Ma der reichste Chinese.
Der boomende Immobilienmarkt in China hat den Bauunternehmer Xu Jiayin zum reichsten Mann des Landes aufsteigen lassen. Mit einem geschätzten Vermögen von 43 Milliarden Dollar (36,4 MilliardenEuro) steht der Chef des südchinesischen Konzerns Evergrande an der Spitze der diesjährigen Reichenliste, die das chinesische "Hurun"-Magazin am Donnerstag vorlegte.
Demnach hat der 59-Jährige sein Vermögen innerhalb nur eines Jahres um 30 MilliardenDollar gesteigert. Die Aktien von Evergrande schossen in diesem Jahr bisher um 450 Prozent in die Höhe. Der Regierung in Peking bereitet der heiß gelaufene Immobilienmarkt allerdings Kopfschmerzen. Sie versucht deshalb mit Restriktionen, eine Preisblase zu verhindern, deren Platzen in eine schwere Wirtschaftskrise münden könnte.
Wang Jianlin, der Spitzenreiter der vergangenen zwei Jahre, rutschte auf den fünften Platz ab. Sein Immobilien- und Unterhaltungskonzern Wanda sorgte zuletzt mit dem Kauf des Hollywood-Studios Legendary für 3,5 Milliarden US-Dollar für Aufmerksamkeit. Um Kredite bedienen zu können, musste sich Wanda von mehreren Hotels und Vergnügungsparks trennen. Auch machen strengere Regeln für Auslandsübernahmen dem Konzern zu schaffen. Das Vermögen von Wang Jianlin und seiner Familie schrumpfte um 28 Prozent auf 23 Mrd. Dollar.
Auf Platz zwei des "Hurun"-Rankings, einer chinesischen Version der Forbes-Liste, landete Pony Ma, Chef des Internet-Konzerns Tencent. Sein Vermögen wurde mit 37 Milliarden Dollar angegeben. Der 46-Jährige zieht damit an Jack Ma vorbei, seinem Rivalen vom Internet-Giganten Alibaba, der mit 30 Mrd. Dollar auf dem dritten Rang lag.
Laut "Hurun" stieg die Zahl der chinesischen Dollar-Milliardäre in nur einem Jahr um 53 auf 647. Das Magazin ermittelte für seine Auflistung 2.130 Chinesen mit einem Vermögen von mindestens 300 Millionen Dollar. Nach Angaben von Rupert Hoogewerf, der die Liste zusammenstellt, pflegen viele Reiche beste Beziehungen in höchste Kreise der Kommunistischen Partei. So sitzen 213 der reichsten Chinesen in Chinas Parlament oder der beratenden Politischen Konsultativkonferenz (CPPCC). Während das Vermögen der Reichen weiter wächst, leben Millionen Chinesen in Armut.
Bloomberg sieht Jack Ma vorne Laut Milliardärsranking der Finanzagentur Bloomber ist Jack Ma nach wie vor reichster Chinese. Das Vermögen des Alibaba-Chefs wird mit aktuell mit 47,3 Milliarden Dollar beziffert. Sein Unternehmen ist an der Börse bereits 473 Milliarden Dollar wert, nur noch vier Milliarden weniger wie US-Rivale Amazon. Xu Jiayin ist laut Bloomberg zweitreichster Chinese mit einem Vermögen von 37,1 Milliarden Dollar. Ma Huateng schafft es mit 36 Milliarden Dollar auf Rang drei, Wang Jianlin mit 28,2 Milliarden Dollar auf Rang vier.
Der gelernte Werkzeugmacher, der 1954 nach Kanada auswanderte und zu Beginn der 90er Jahre als Milliardär zurückkam, erlebte den "Amerikanischen Traum" in vollen Zügen. In einer gemieteten Garage begann Frank Stronach Teile für die Autoindustrie herzustellen und baute daraus sein weltweites Firmenimperium Magna International. (c) Die Presse (Clemens Fabry) Eine österreichische Bilderbuchkarriere erlebt Spitzenmanager Siegfried Wolf: Er stammt von einem Bauernhof, hat sechs Geschwister und machte eine Ausbildung zum Werkzeugmachermeister. Danach folgt ein kontinuierlicher Aufstieg der Karriereleiter. Viele Jahre war er CEO von Frank Stronachs Magna International. Heute sitzt er im Aufsichtsrat der Strabag. In Russland ist Wolf Aufsichtsratspräsident der Holding Russian Machines, des Baukonzerns Glavstroy und der Autoherstellergruppe GAZ. (c) APA (BARBARA GINDL) Nicht der ganz große Sprung von unten nach oben, aber in jedem Falle selbst erarbeitet hat sich der reichste Mann des Landes sein Vermögen. Dietrich Mateschitz war Handelsvertreter und gründete 1984 die RedBull GmbH. Die Idee, mit einem Energy-Drink die Welt zu erobern ist absolut aufgegangen. Red Bull ist mittlerweile Weltmarktführer, Mateschitz mit geschätzten 13 Milliarden Dollar Vermögen mit Abstand der reichste Mann Österreichs. 2016 setzte Red Bull 3,38 Milliarden Euro um, immerhin ein stattliches Plus von sechs Prozent. (c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER) Mit 14 Jahren betrat Arnold Schwarzenegger zum ersten Mal ein Fitnesstudio. Der damals in Österreich noch unbekannte Trend des "Bodybuilding" führte ihn unter anderem 1968 nach Amerika. Seinen ersten weltweiten Ruhm erlangte er als Mr. Universum, danach folgte eine weitere Karriere zum Kinostar und Regisseur. Als ob das noch nicht genug wäre, kandidierte er 2003 als Gouverneur seiner Wahlheimat Kalifornien und wurde glatt gewählt. Medienwirksam ist er bis heute ein Aushängeschild des gelebten "amerikanischen Traumes" Made in Austria. (c) APA/AFP/ANDER GILLENEA (ANDER GILLENEA) Der zweitreichste Österreicher ist seit mehreren Jahren Novomatic-Gründer Johann Graf. Auch sein Lebenslauf weist eine steile Kurve nach oben auf. Nachdem er in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist, wurde er mit 23 Jahren zum jüngsten Fleischhauermeister des Landes gekürt. Doch sein Werdegang sollte dabei noch lange nicht enden. 1980 begann er Glücksspielautomaten herzustellen und verdiente sich damit ein unglaubliches Vermögen. Er ist mittlerweile Milliardär, sein Vermögen wird auf mehr als 5,8 Milliarden Euro geschätzt. (c) Novomatic Konstant und bedacht stieg Brigitte Ederer, als Tochter einer Alleinerzieherin, die aus dem Waldviertel mit zwei Kindern nach Wien kam, ihren Karriereweg bis zur Generaldirektorin nach oben. 1983 wurde sie als erste SPÖ Abgeordnete unter 30 Jahren im Nationalrat angelobt. Nicht ganz ein Jahrzehnt später verhandelte Ederer mit dem damaligen Außenminister Alois Mock den EU-Beitritt Österreichs. Nachdem sie sich im Jahr 2000 aus der Politik zurückzog, wechselte sie in den Vorstand der Siemens AG Österreich, wo sie 2005 zur Generaldirektorin und Vorstandsvorsitzenden bestellt wurde. Später war Ederer auch noch im Vorstand der deutschen Siemens tätig. Heute sitzt sie im Aufsichtsrat der ÖBB. (c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT) Als sehr ambitioniert kann die Karriere von René Benko angesehen werden. Wer hätte gedacht, dass der Sohn einer Erzieherin und eines Gemeindebediensteten einmal ein Milliardenvermögen anhäufen wird? Nachdem er zu viele Fehlstunden hatte um zur Matura anzutreten, verabschiedete sich Benko von der Schule. Zielstrebig stieg er ins Immobilien Geschäft ein und gründete 2006 die Signa Holding GmbH, die mittlerweile Österreichs größtes privates Immobilienunternehmen ist. Da bewies er ein "goldenes Händchen", sein Vermögen liegt mittlerweile bei knapp über drei Milliarden Euro. (c) Clemens Fabry Auch Florian Gschwandtner ist einer der "neuen Millionäre". Als Sohn von Landwirten wuchs er am elterlichen Bauernhof auf, wollte aber für sich einen anderen Weg gehen. Nach zahlreichen Jobs gründete er 2009 mit drei Kollegen die Runtastic-App und traf damit genau ins Schwarze. 2015 wurde Runtastic von der Adidas Gruppe für 220 Millionen Euro übernommen. Gschwandtner ist weiterhin CEO des Unternehmens, das mittlerweile in Wien, Linz, Salzburg und San Francisco tätig ist. (c) imago/Fabian Matzerath (imago stock&people) Mit 13 Jahren hatte er sich das Programmieren selbst beigebracht. Nach dem Schulabbruch mit 17 gründete Julian Zehetmayr das Start-up Mobfox, das Werbung für mobile Apps adaptiert. Auch wenn es viele nicht für möglich gehalten haben, er wollte er selbstständig sein, Erfolg haben und vertraute auf sich selbst und seine Familie. Im Alter von 22 Jahren verkaufte er Mobfox für 17,6 Millionen Dollar und wurde zum jüngsten Millionär des Landes. Zusammen mit seinem Bruder gründete Zehetmayr mittlerweile ein neues Unternehmen: den Softwareentwickler Apilayer. Die nächste Erfolgsgeschichte hat somit gerade erst begonnen. (c) Die Presse (Clemens Fabry) Vom Flüchtlingskind aus Traiskirchen zum Gründer einer Firma mit 50 Mitarbeitern. Ali Mahlodji floh als Zweijähriger mit seinen Eltern von Teheran nach Wien. Er stotterte, schmiss kurz vor der Matura die Schule, übte 40 verschiedene Jobs aus. Dann holte er Matura und Studium nach und gründete schließlich mit Freunden die Berufsorientierungsplattform „Whatchado“. Dort erzählen Menschen in kurzen Videos ihren beruflichen Werdegang. Watchado ist mittlerweile weltbekannt, millionenschwer und weiter am expandieren. (c) Die Presse (Clemens Fabry) Der große Sprung: Von weit unten nach weit oben Das US-Magazin Forbes listet für 2017 weltweit 2043 Milliardäre auf. In diesem erlesenen Kreis sind auch neun Österreicher. Gemeinsam besitzen sie 31,2 Milliarden Dollar, etwas mehr als ein Drittel des Vermögens von Microsoft-Gründer Bill Gates. APA/HERBERT PFARRHOFER Der Papierindustrielle Thomas Prinzhorn schaffte es erstmals in die "Forbes"-Liste der Millardäre. Mit 1,3 Milliarden Dollar stieg Prinzhorn auf Rang 1567 ein. Als Politiker war er von 1999 bis 2006 für die FPÖ aktiv. Seit 2004 ist Prinzhorn Geschäftsführer der W. Hamburger Holding. (c) Clemens Fabry Der gebürtige Vorarlberger und Mitbegründer des französischen Kosmetikkonzerns L'Occitane Reinold Geiger hält laut Forbes bei einem Vermögen von 1,4 Milliarden Dollar. Er legte um 100 Millionen zu, verlor aber 101 Ränge. Die Kosmetikprodukte zeichnen sich durch eine traditionelle ökologisch nachhaltige Produktionsweise aus und werden in über 1500 Filialen in 85 Ländern vertrieben. Auch in Österreich betreibt L'Occitane Filialen. (c) REUTERS (� Bobby Yip / Reuters) Als Doppelstaatsbürger wurde bislang Frank Stronach geführt. Seit 2015 scheint er erstmals nur mehr als Kanadier im Forbes-Ranking auf. Sein Vermögen stieg auf 1,5 Milliarden Dollar, damit konnte er sich im Ranking aber nicht verbessern. Der gelernte Werkzeugmacher investierte einen Teil seines Vermögens aus der Automobilindustrie in den gescheiterten Aufbau der Partei "Team Stronach". Die Presse (Clemens Fabry) Immobilieninvestor Georg Stumpf schaffte es ebenfalls zum ersten Mal ins Ranking. Mit einem geschätzten Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar konnte sich der Wiener als sechstreichster Österreicher platzieren. EPA Mit 1,8 Milliarden Dollar wird Andritz-Chef und Mit-Eigentümer Wolfgang Leitner geführt. Sein Vermögen ist gegenüber dem Vorjahr um 300 Millionen angewachsen. Im Forbes-Ranking gewann Leitner 37 Plätze. Seit 22 Jahren führt der Steirer das börsenotierte Anlagenbauunternehmen, an dem er 26 Prozent der Anteile hält. (c) Andritz Der gebürtige Linzer Helmut Sohmen ist um knapp 400 Plätze nach unten gerutscht. Sein Vermögen, das von Forbes auf 1,8 Milliarden Dollar taxiert wird, wurde um 500 Millionen Dollar weniger. Reeder Sohmen, der seit 1986 der World-Wide Shipping Group seines Schwiegervaters als Chairman und Präsident vorsteht und in Hongkong residiert, ist viertreichster Österreicher. Zu seinem Konzern gehören 140 Tankschiffe und mehr als 4500 Mitarbeiter. (c) Seifert Kaufhaus-Erbin Heidi Horten hält in der Liste der reichsten Österreicher Platz drei. Sie ist auch die einzige Österreicherin, die im Ranking genannt wird. Die in Kärnten lebende Horten konnte ihr Vermögen auf 2,7 Milliarden Dollar vermehren. Horten verschlechterte sich jedoch im Ranking um 39 Plätze. Sie ist Eignerin der Carinthia VII, einer der größten Privatyachten der Welt, und Ehrenpräsidentin des Klagenfurter Eishockeyclubs KAC. (c) imago/ZUMA Press (imago stock&people) Das Vermögen von Novomatic-Gründer Johann Graf wird im Forbes-Ranking mit 7,2 Milliarden Dollar taxiert, um 800 Millionen weniger als im Jahr zuvor. Graf verlor 50 Ränge, ist aber noch unter den Top 200. So wie im Vorjahr war er ebenfalls zweitreichster Österreicher hinter ... (c) Novomatic ... Dietrich Mateschitz. Der Gründer von Red Bull konnte auch heuer wieder zulegen. Sein Vermögen wird nach 13,2 Milliarden Dollar dieses Jahr mit 13,4 Milliarden eingeschätzt. Doch im Ranking ging es für den mittlerweile 72-Jährigen von Platz 64 zurück auf Platz 86. Mateschitz leistet sich unter anderem einen Formel-1-Rennstall, einen TV-Sender und sponsert mehrere Sportvereine in großem Stil. >>> MEHR: "Forbes"-Liste: Die Reichsten der Welt APA/BARBARA GINDL "'Forbes"-Liste: Die neun Austro-Milliardäre (Reuters)
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