Wertestudie: Arbeit ist Österreichern weniger wichtig

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Die Einstellung der Österreicher zu Arbeit und Beruf hat sich seit 1990 stark geändert. Angenehme Arbeitszeiten sind vielen besonders wichtig.

Die Balance von Berufs- und Privatleben ist den Österreichern immer wichtiger. Das ist das Ergebnis des zweiten Teils der "Europäischen Wertestudie", die von der Universität Wien erhoben und am Montag veröffentlicht wurde. Arbeit verliert demnach gegenüber anderen Lebensbereichen ihre zentrale Bedeutung.

Gegenüber 2005 gab es im Jahr 2017 um 400.000 Arbeitsplätze mehr, auch hat die Erwerbsbeteiligung von Frauen stark zugenommen (1985: 51 Prozent - 2017: 72 Prozent). Vor diesem strukturellen Hintergrund änderte sich die Einstellung der Österreicher zu Arbeit und Beruf. Arbeit verlor gegenüber anderen Lebensbereichen ihre zentrale Bedeutung (siehe Grafik oben). Angenehme Arbeitszeiten, aber auch die Möglichkeit, Initiative zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen werden für die persönliche Arbeitsorientierung wichtiger (siehe Grafik unten).

Die Geschlechtsrollenvorstellungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich von den traditionellen Rollenbildern entfernt. 2018 lehnen beinahe 70 Prozent der Befragten die Aussage ab, dass es die Aufgabe des Mannes sei, Geld zu verdienen und jene der Frauen, sich um die Familie zu kümmern. Allerdings sinkt zwar die Zustimmung zur Aussage, dass "ein Kleinkind wahrscheinlich darunter leidet, wenn die Mutter berufstätig ist" im Zeitvergleich markant, dennoch stimmen ihr heute noch die Hälfte der Österreicher zu (1990: 83 Prozent - 2018: 53 Prozent).

Europäischen Wertestudie

Bei der "Europäischen Wertestudie" handelt es sich um eine Langzeituntersuchung, die nach 1990, 1999 und 2008 im ersten Halbjahr 2018 zum vierten Mal durchgeführt wurde. Sie ist ein Projekt des Forschungsverbunds "Interdisziplinäre Werteforschung" der Universität Wien.

(APA/sk)

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