"Das ist doch schwul": Wenn Männer in Frauendomänen arbeiten

Mann mit Kindergarten
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Krankenpfleger, Kindergärtner, Volksschullehrer. Beim „Boys' Day“ sollen männlichen Jugendlichen Jobmöglichkeiten abseits der Stereotype aufgezeigt werden. Ein schwieriges Unterfangen.

Darf man vorstellen: Konsti. Konsti spielt gerne Fußball, versucht sich als Influencer – und ist so richtig arm dran. Denn Konsti will Volksschullehrer werden. "Das ist doch schwul", sagt ein Freund und lacht. Eine Schulkollegin ist eher besorgt: "Es ist schon komisch, wenn Männer mit kleinen Kinder arbeiten." Man könnte ja meinen, er habe eine gewisse Neigung. Zuhause ist es nicht viel besser: "Willst du denn kein richtiger Lehrer werden?", fragt die Mutter. "Das ist kein ordentlicher Beruf, da verdienst ja nichts", schreit der Vater. Der Opa, der anmerkt, dass früher vor allem Männer an Volksschulen unterrichtet haben, geht in dem Gebrüll unter.

Konsti und die anderen sind keine realen Personen, sondern Figuren eines Theaterstücks, das die Gruppe Mundwerk am Donnerstag auf dem "Boys' Day" an der Pädagogischen Hochschule in Wien aufgeführt hat.

Auf dem Aktionstag des Sozialministeriums, dem Gegenstück zum "Girls Day", sollen 12- bis 18-Jährige Einblick in Berufe erhalten, die stark von Frauen dominiert werden. Schwerpunkt legt das Sozialministerium auf den Pflegebereich, die Arbeit im Kindergarten und eben an der Volksschule. Dort liegt die Männerquote bei gerade einmal 7,5 Prozent, bei Kindergärten sind es nur 1,3 Prozent.

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