Schlecker-Verkauf: "Daily" soll rasch wachsen

SchleckerVerkauf will weitere Filialen
SchleckerVerkauf will weitere Filialen(c) APA (Georg Hochmuth)
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Der Käufer der Drogeriemarktkette Schlecker will binnen vier Jahren bis zu 250 Filialen neu eröffnen. Derzeit betreibt Schlecker rund 900 Filialen. "Daily" will künftig einen Copy Shop sowie Fax- und Putzerei-Dienste anbieten.

Der Käufer der angeschlagenen Drogeriemarktkette Schlecker, der heimische Finanzinvestor TAP 09 um Rudolf Haberleitner, will die Anzahl der heimischen Filialen bis 2016 ausbauen. Derzeit betreibt Schlecker in Österreich rund 900 Filialen, binnen vier Jahren sollen es bis zu 1150 sein, erklärte Haberleitner in der "ZiB24" in der Nacht auf Mittwoch. "Es ist absolut daran gedacht - auch in Österreich - die Filialen jetzt zu halten und die noch auszubauen", so der 67-Jährige.

TAP 09 übernimmt insgesamt 4600 Mitarbeiter in 1350 Filialen in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg. Garantieren könne "niemand etwas", aber "unser Plan ist, bis 2016 auf 1980 Filialen" auszubauen, so Haberleitner. Schlecker soll vom Drogeriemarkt zu einer "echten Nahversorgungskette" mit dem Namen "daily" umgewandelt werden. Die Lebensmittelkomponente solle dabei nur acht Prozent des gesamten Umsatzes betragen, betonte der Investor.

Alle Mitarbeiter sollen bleiben

Der "ORF Teletext" berichtet zudem davon, dass es weiterhin Drogerieartikel geben werde, dazu kämen Lebensmittel und Zeitschriften sowie ein Dienstleistungssortiment. Kunden könnten demnach etwa den Copy-Shop nutzen, faxen und Putzerei-Sachen abgeben. Es gebe außerdem einen Vertrag mit Eigenmarken bis 2019, dementierte er den von Mitarbeiterinnen zuvor kolportierten Wegfall dieser. "Die Lieferanten stehen voll zu uns", bekräftigte Haberleitner.

Auch die Mitarbeiter will der neue Firmenchef halten und zu den Konditionen übernehmen, "die sie bisher hatten". "Das ist unser volles Vorhaben", sagte Haberleitner. In fünf bis zehn Jahren will TAP 09 dann entscheiden, "ob wir das Unternehmen an die Börse bringen oder weitere Investoren zulassen".

Kein Zittern ums Geld

Die Juli-Gehälter für die österreichischen Mitarbeiter seien wie immer am Monatsende angewiesen worden, berichtet Gewerkschafter Manfred Wolf am Mittwoch. Der GPA-Funktionär will dem neuen Geschäftskonzept - aus den Schlecker-Filialen sollen Nahversorger namens "daily" werden - eine Chance geben.

"Die Konsumenten und der Markt werden sich  überraschen lassen müssen, was passiert", sagte Wolf. Die Gewerkschaft ist positiver Dinge. Gestern sei bereits die Betriebsratsspitze von Haberleitner über die Pläne informiert worden. "Sie hatten einen sehr guten Eindruck." Auch die Gewerkschaft selbst habe bereits "die Fühler ausgestreckt", will rasch mit Haberleitner ins Gespräch kommen.

(APA)

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