Österreich dürfte Konjunktur-Tief bald überwinden

PK WIFO/IHS: 'KONJUNKTURPROGNOSE 2013 UND 2014'
PK WIFO/IHS: 'KONJUNKTURPROGNOSE 2013 UND 2014'APA/ROBERT JAEGER
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Die Forschungsinstitute Wifo und IHS erwarten im Jahr 2013 ein Wirtschaftswachstum von 1,0 beziehungsweise 0,8 Prozent.

Das Konjunktur-Tief in Österreich dürfte bald überwunden sein. Die heimischen Wirtschaftsforscher erwarten ab dem Jahreswechsel eine Wende in Richtung einer leichten Belebung, allerdings bremsen die Unsicherheit über die Euro-Schuldenkrise sowie das schwache internationale Umfeld die Wirtschaftsentwicklung. Für 2013 rechnen Wifo und IHS mit 1,0 beziehungweise 0,8 Prozent realem BIP-Zuwachs für Österreich, 2014 sollte sich dann nach Ansicht beider Institute das Wachstum auf 1,8 Prozent beschleunigen. Heuer dagegen legt das BIP nur um bescheidene 0,6 bis 0,7 Prozent zu, erklärten die Institute am Donnerstag. Ähnlich wie Deutschland gehöre auch Österreich zu jenen Euro-Ländern, die heuer nicht von einer Rezession erfasst wurden, erinnert das Wifo. Die heimische Wirtschaft habe sich in den letzten Monaten trotz der weltweiten Wachstumsschwäche weiter stabil entwickelt.

Laut Wifo dominieren momentan die außenwirtschaftlichen Abwärtsrisiken geringfügig gegenüber den inländischen Aufwärtschancen. Das IHS erklärt, das schwache internationale Umfeld bremse die heimische Entwicklung. Im Euroraum bilde sich die Vertrauenskrise nur sehr langsam zurück und die strukturellen Anpassungen dort würden länger dauern.

Die Vorlaufindikatoren würden aber bereits auf ein Ende der Konjunkturschwäche hindeuten, sodass die heimische Volkswirtschaft bald wieder auf einen Wachstumspfad zurückkehren könne, sagt das Wifo.

Ungünstige Entwicklung in Deutschland

Das größte Risiko der Prognose geht laut IHS weiterhin von der Vertrauens- und Staatsschuldenkrise im Euroraum aus, zudem könnte sich der Haupthandelspartner Deutschland merklich ungünstiger als erwartet entwickeln. Der Euroraum verharrt in einer hartnäckigen Rezession, und die Weltwirtschaft expandiert weiterhin nur sehr verhalten, erklärte das IHS.

Trotz anhaltenden Beschäftigungswachstums wird die Arbeitslosenquote aber leicht steigen und 2013 und 2014 hoch bleiben - laut Eurostat-Definition bei 4,6 Prozent (nach heuer 4,3 Prozent) bzw. nach heimischer Rechnung bei 7,4 Prozent (nach 7,0 Prozent heuer). Die Inflation sollte durch die schwache internationale Konjunktur und die deswegen gedämpfte Energie- und Rohstoffpreisentwicklung zurückgehen. Nach 2,4 (Wifo) beziehungweise 2,5 Prozent (IHS) heuer sollte die Teuerungsrate nächstes Jahr auf 2,1 beziehungsweise 1,8 Prozent sinken und 2014 bei etwa 2,0 oder 1,9 Prozent liegen, wie die Institute annehmen.

Exporte haben Tiefpunkt offenbar schon erreicht

Den Tiefpunkt bei den heimischen Exporten erwartet das Wifo bereits für das jetzige 4. Quartal 2012. Ab Anfang 2013 sollte dank der Belebung der Exportmärkte eine geringfügige, aber stetige Beschleunigung der Exportdynamik möglich sein.

(APA)

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