Styrian Spirit hatte nie positive Jahresbilanzen

Prozess. Hypo Alpe Adria gab der Firma dennoch Kredit.

Klagenfurt/Apa. Die Jahresbilanzen der Styrian Spirit sind nie positiv gewesen. Das hat der frühere Geschäftsführer der Fluglinie, Otmar Lenz, am Dienstag im Untreueprozess gegen drei Ex-Manager der Hypo-Alpe-Adria-Bank am Landesgericht Klagenfurt in seiner Zeugenaussage erklärt.

Der Fluglinie hatte die Hypo im Jahr 2005 ohne Sicherheiten einen Kredit in der Höhe von zwei Millionen Euro gewährt.

Lenz sagte weiters, dass er wegen des Kredits selbst nie mit der Hypo Gespräche geführt habe, auch nicht mit Ex-Hypo-Vorstand Wolfgang Kulterer, der sich gemeinsam mit Exvorstand Gert Xander und dem früheren Prokuristen Albin Ruhdorfer wegen des Darlehens an die Styrian Spirit vor einem Schöffensenat verantworten muss. Die Betroffenen bestreiten die Vorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung. Lenz bestätigte, dass der Einstieg des Landes Kärnten in die Fluglinie Styrian Spirit ein „Gesamtpaket“, bestehend aus der Beteiligung der Kärntner Landesholding und dem Betriebsmittelkredit der Hypo von zwei Millionen Euro, gewesen sei.

Eine drohende Insolvenz hat Lenz zum Zeitpunkt des Einstiegs des Landes Kärnten nach eigenen Aussagen nicht gesehen. Auf Befragung durch Richter Christian Liebhauser-Karl musste er aber einräumen, dass im Sommer 2005, zum Zeitpunkt der Beteiligung durch das Land, dringender Handlungsbedarf für die Liquidität des Unternehmens bestanden habe. Im März 2006 musste die Fluglinie dann Insolvenz anmelden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2013)

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