Finanzdienstleister: Verlust bei AWD Österreich

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Für Swiss Life ist der AWD eine Enttäuschung. Der Kaufpreis war viel zu hoch. In Österreich prozessieren AWD-Kunden.

Wien/Höll/APA. Für den Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life war der Kauf des Finanzdienstleisters AWD Österreich ein Fehlgriff. Die Schweizer haben nun zugegeben, dass der Kaufpreis von 1,9 Milliarden Franken (1,56 Milliarden Euro) viel zu hoch war. Am gestrigen Mittwoch gab Swiss Life bekannt, dass auf den Unternehmenswert von AWD 578 Millionen Franken abgeschrieben werden.

Bis April soll der Firmenname des Finanzdienstleisters verschwinden. AWD sei eine Enttäuschung, sagte Swiss Life-Chef Bruno Pfister. Der AWD ist auch in Österreich tätig und sorgt hier für negative Schlagzeilen. In der Vergangenheit hatten AWD-Mitarbeiter Immofinanz-Aktien verkauft. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) reichte deswegen für 2500 AWD-Kunden Klagen ein. Das Verfahren liegt wegen diverser Einsprüche des AWD auf Eis. Der Finanzdienstleister bestreitet alle Anschuldigungen des VKI vehement. Beim AWD ging im Vorjahr der Umsatz in der Region Österreich und CEE von 64,4 Millionen Euro auf 56,9 Millionen Euro zurück. Das operative Ergebnis war ohne Einmaleffekte mit 1,9 Millionen Euro immer noch negativ.

Swiss Life hatte gehofft, durch den AWD von Wien aus Zugang zu den osteuropäischen Märkten zu bekommen. Das ist aber nicht eingetreten. Das AWD-Geschäft in der Slowakei und in Polen wurde eingestampft.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2013)

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