Seit Monaten kämpfte der Wiener Schwedenbombenhersteller Niemetz ums Überleben. Nun wurde das Unternehmen von der rumänischen Meinl-Tochter Heidi Chocolat übernommen. Im Folgenden eine Chronologie des unternehmerischen Überlebenskampfes eines Wiener Traditionsbetriebes:
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Mitten im Sommer wird bekannt, dass Niemetz seit geraumer Zeit finanzielle Schwierigkeiten hat und Mitarbeiter zuletzt nur teilweise oder gar nicht bezahlt worden sind. Von der Möglichkeit eines baldigen Insolvenzantrags ist ebenfalls bereits die Rede. Die Firmenleitung versichert, das Unternehmen sei nicht in Gefahr.
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Niemetz-Anwalt Stephan Nitzl bekräftigt, es bestehe keine Insolvenzgefahr. Er stellt eine Finanzierungslösung in Aussicht und berichtet von Gesprächen mit Banken und Finanzpartnern.
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Niemetz verkauft seinen Produktionsstandort am Rennweg in Wien-Landstraße. Wienwert Immobilien und der Bauträger SÜBA wollen dort Wohnungen bauen. Vertraglich wird vereinbart, dass der Süßwarenfabrikant das Gelände noch drei Jahre lang nutzen kann. Das lukrierte Kapital soll die Zukunft der Schwedenbomben sichern, ein Überbrückungskredit wird gewährt.
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Es wird bekannt, dass das Finanzamt kurz vor Jahreswechsel 2012/2013 wegen Steuerschulden einen Konkursantrag gegen Niemetz gestellt hat.
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Niemetz ist insolvent und beantragt ein Sanierungsverfahren. Die Passiva der drei Gesellschaften umfassenden Unternehmensgruppe werden mit rund fünf Millionen Euro beziffert. 70 Gläubiger und 66 Dienstnehmer sind betroffen. In der Folge erfährt die Schwedenbombe durch Solidaritätsbekundungen im Internet temporären Kultstatus.
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Den Mitarbeitern von Niemetz - sie warten großteils noch immer auf ihre Jänner-Löhne - wird in einer Betriebsversammlung mitgeteilt, dass sie beim Insolvenzfonds angemeldet worden sind. Experten nennen indes die geringe Produktpalette, fehlendes Marketing und den veralteten Maschinenpark als Gründe für die finanzielle Schieflage des Unternehmens.
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Dank einer Factoring-Finanzierung bekommt Niemetz über eine zwischengeschaltete Bank schnelles Geld, um Aufträge des Handels erledigen zu können. Die Produktion wird bis an die Kapazitätsgrenzen hochgefahren, Supermärkte können wieder beliefert werden.
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Die Gläubiger lehnen bei der Prüfungstagsatzung die angebotene 20-Prozent-Quote ab, sie fordern eine 50-Prozent-Barquote. Masseverwalter Riel kündigt eine Erhöhung an. Gleichzeitig legt der Schnittenfabrikant Manner ein unverbindliches Angebot zur Übernahme von Niemetz vor. Auch Heindl und Guschlbauer sind unter den Interessenten.
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Niemetz erhält noch einmal eine letzte Galgenfrist. Die Gläubiger stimmen in der Sanierungsplantagsatzung dem Antrag der Schuldnerin zu, die Abstimmung bis zum 16. Mai zu erstrecken. Allerdings fordern die Gläubigervertreter nun eine 75-Prozent-Barquote, was einer aufzubringenden Summe von rund 3,3 Mio. Euro plus Verfahrenskosten entspricht.
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Die Gläubiger sprechen sich für eine Sanierung mit einer Barquote von 95 Prozent aus. Das Geld - mehr als 4,1 Mio. Euro - hätte bis 21. Mai beim Masseverwalter eingelangt sein müssen und hätte von einem südamerikanischen Investor kommen sollen.
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Die Rettung des Wiener Schwedenbombenherstellers Niemetz ist gescheitert. Der zu Erfüllung des Sanierungsplan erforderliche Betrag von 4,2 Mio. Euro war bis zum Ablauf der Frist um Mitternacht nicht eingelangt.
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Überlebenskampf der Schwedenbomben
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