Die Mittelschicht als größter gemeinsamer Nenner

Mittelschicht groesster gemeinsamer Nenner
Mittelschicht groesster gemeinsamer Nenner(c) Erwin Wodicka - wodicka@aon.at (Erwin Wodicka)
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Keine Gruppe wird von den Parteien umworben wie der "Mittelstand".Gemeint ist die Mittelschicht. Aber wie wird sie definiert?

Fragt man Österreicher, zu welcher Schicht sie sich zählen, erhält man oft als Antwort: zum Mittelstand. Kein Wunder, dass der Mittelstand zur eifrigst umworbenen Bevölkerungsgruppe im Wahlkampf zählt. Auch wenn sich der Begriff Mittelstand auf kleine und mittlere Unternehmen bezieht. Gemeint ist vielmehr die Mittelschicht. Diese zu definieren ist gar nicht so einfach, wie eine Umfrage von ORF.at jüngst zeigte.

Für die ÖVP gehören etwa „all jene zur Mittelschicht, die das Gemeinwesen finanzieren und zu den Leistungsträgern der Gesellschaft gehören“. Auf eine Einkommenshöhe will man sich in der ÖVP nicht festlegen. In der SPÖ schon. Wer unter 4000 Euro brutto im Monat verdient, gehöre dazu, heißt es. Für die Grünen zählen etwa 60 Prozent der Bevölkerung zur Mittelschicht. Die FPÖ definiert Mittelstand mit „jener geringer werdenden Personen- und Unternehmensgruppe, welche die Hauptsteuerlast trägt“. Für das BZÖ sind es jene 1,4 Millionen Menschen, die zwischen 2000 und 5000 Euro brutto im Monat verdienen.

Wie definieren Wirtschaftsforscher Mittelschicht? Für das IHS sind es jene, die nicht in den Spitzensteuersatz fallen und steuerpflichtig sind. Laut Wifo zählt zur Mittelschicht, wer 70 bis 150 Prozent des Medianeinkommens verdient. Das sind 1100 bis 2400 Euro netto im Monat.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2013)

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