Psychische Erkrankungen kosten Volkswirtschaft 7 Mrd. Euro

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Bei rascher Diagose koste ein Burn-out-Fall bis zu 2300 Euro, andernfalls 130.000 Euro, berechnete der Linzer Professor Friedrich Schneider.

Psychische Erkrankungen verursachen in Österreich jährlich sieben Milliarden Euro volkswirtschaftlichen Schaden. Forscher Friedrich Schneider machte am Montag darauf aufmerksam, dass die durch Burn-out verursachten Personalkosten bei einer späten Diagnose exorbitant höher seien als im Fall einer Früherkennung. Er hat dazu im Auftrag des VP-nahen Instituts Wirtschaftsstandort (IWS) OÖ eine Studie erstellt.

Wird ein Burn-out-Fall rasch diagnostiziert, entstünden einem Betrieb Kosten von 1500 bis 2300 Euro, rechnete Schneider in einer Pressekonferenz in Linz vor. Bei später Erkennung steige der Betrag auf bis zu 130.000 Euro. Der Volkswirtschafts-Professor machte darauf aufmerksam, dass psychische Belastungen die zweithäufigste Ursache für Frühpensionierungen seien, die ebenfalls entsprechende Kosten verursachen würden. "Das ist leider ein negativer Wirtschaftsfaktor geworden", sagte er.

Das IWS will in Kooperation mit dem Verein pro mente OÖ Betriebe bei der Prävention unterstützen. 95 Prozent der Maßnahmen gegen zu viel Stress würden wenig bis gar kein Geld kosten und 80 Prozent davon innerhalb kurzer Zeit greifen, erklärte dessen Vorstandsvorsitzender Werner Schöny. Das gemeinsam gestartete Projekt "Stressfrei!" soll dazu beitragen, Tabus zu brechen und die Eigenverantwortlichkeit zu erhöhen, sagte IWS-Geschäftsführer Gottfried Kneifel.

(APA)

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