Portrait: Wer ist Mol?

Der ungarische Öl- und Gaskonzern MOL hat im Vorjahr mit rund 13.900 Mitarbeitern ungerechnet rund 11,8 Mrd. Euro Umsatz gemacht. Der viele Jahrzehnte lang staatliche ungarische Mineralölkonzern MOL ist heute praktisch völlig privatisiert.

Die MOL produziert pro Tag etwa 53.000 Barrel Rohöl und 49.300 Barrel Erdöläquivalente Gas. Die Raffineriekapazität liegt bei etwa 14 Millionen Tonnen pro Jahr, das Tankstellennetz umfasst 770 Standorte. Die gesicherten Reserven (Öl und Gas) werden mit 331 Millionen Barrel Erdöläquivalente angegeben. Die bereinigte Ebit-Marge im vergangenen Jahr betrug etwa 10,7 Prozent.

MOL besitzt 25 Prozent an der kroatischen INA, mit der sie der Exploration auch kooperiert. Außer in Ungarn ist die MOL "upstream" u.a. in Russland, Kasachstan und dem Oman tätig. Die INA wiederum ist in Ägypten, Syrien und Angola tätig.

An der Eigentümerstruktur hat sich nach zahlreichen Deals in den vergangenen Wochen etliches geändert. Unverändert geblieben ist, dass es praktisch keine Staatsanteile mehr gibt. Laut MOL-Homepage waren Ende vergangenen Jahres 58,6 Prozent in Händen ausländischer, meist institutioneller Investoren.

MOL besaß laut Homepage des Unternehmens zuletzt 10 Prozent der eigenen Aktien, hat davon aber am Freitag 8 Prozent an die größte ungarische Bank, die OTP Bank, verliehen, um weitere eigene Anteile zukaufen zu können - was sie noch am Freitag gemacht hat. Laut Mitteilung von Montag hält die MOL jetzt 2,8 Prozent eigener Anteile. Die OTP Bank kommt laut eigenen Angaben von Freitag jetzt auf 9,1 Prozent und wäre damit arithmetisch in der Lage, der OMV (ab heute 18,6 Prozent) zu einer Sperrminorität verhelfen.

Ob dies Sinn machen würde, ist derzeit unklar: Laut aktuellem Statut darf kein Aktionär mehr als 10 Prozent der Stimmrechte ausüben. (APA)

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