BND dementiert Erpressung von Bankern

Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) hat Meldungen dementiert, er habe einen liechtensteinischen Banker zur Erlangung von Kundendaten erpresst. Entsprechende Berichte des Schweizer "Sonntagsblicks" hätten einen Informationsgehalt "gleich Null", sagte der BND-Sprecher Stefan Borchert am Sonntag auf AP-Anfrage. "Nonsens", verlautete auch gegenüber der dpa.

Weder sei die Meldung inhaltlich zutreffend, noch bediene sich der Bundesnachrichtendienst solcher Methoden. Borchert bestätigte heute, das die Daten, die die Steueraffäre ausgelöst hatten, von einem "Selbstanbieter" stammten. Alles andere sei "hanebüchener Unsinn".

"Der Wahrheitsgehalt der Zeitung geht gegen null", empörte sich der Sprecher. Der Schweizer "SonntagsBlick" hatte berichtet, dass der BND einem pädophilen liechtensteinischen Banker eine Falle gestellt und ihn mit Bildern erfolgreich erpresst habe.

Da die von dem ursprünglichen Informanten verkauften Daten nur bis 2002 reichten, hätten die Geheimdienstler versucht, auch an aktuellere Daten zu kommen. Sie hätten insgesamt mindestens sechs Angestellte liechtensteinischer Finanzinstitute "mit teilweise recht brutalen Methoden" kontaktiert.

Unter Berufung auf "zwei voneinander unabhängige Quellen" berichtet die Zeitung von einem pädophilen Banker, der erpresst worden sei. "Mit Hilfe von Profis aus dem einschlägigen Milieu wurde er in eine Falle gelockt", schreibt die Zeitung. Sein Hotelzimmer sei mit versteckten Kameras und Mikrofonen präpariert worden. "Als man ihn mit den Aufnahmen konfrontierte, war es ein Leichtes, die gewünschten Daten von weiteren deutschen Steuerflüchtlingen zu erhalten." Der BND habe der Zeitung dazu keine Auskünfte gegeben. Auch auf dpa-Anfrage war beim Geheimdienst am Sonntag keine Stellungnahme zu bekommen.

(APA)

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