Flöttl: „Kisten nicht von mir“

Ex-Bawag-Chef Walter Flöttl sagt zur „Presse“, er selber habe die Akten nicht im Keller deponiert.

WIEN. „Die Briefe stimmen“, bestätigt Walter Flöttl, von 1972 bis 1995 Bawag-Generaldirektor, am Mittwoch im Gespräch mit der „Presse“ – allerdings könne er sich nicht erklären, wer die Kisten mit den Briefen in seinen Keller getragen hat. Sicher sei, dass er selber sie dort nicht deponiert habe. Zitat Walter Flöttl: „Ich habe sie auf keinen Fall dort hingestellt.“

Der Keller sei leicht zugänglich. „Da gehen alle aus und ein, Arbeiter und so weiter.“ Auf die Frage, ob er eine Vermutung habe, wer für das Kisten-Deponieren verantwortlich sei, meint der 84-Jährige: „Ich weiß nur, dass Elsner im Prozess darauf hingewiesen hat“ (siehe dazu Seite 2). Hat nun der in U-Haft sitzende Elsner über Mittelsmänner seine Finger im Spiel? Flöttl: „Keine Ahnung.“

Auf die Frage, ob man mit weiteren Aktenfunden in den Tiefen des Kellers rechnen müsse, sagt der Ex-Banker: „Ich glaube nicht mehr, dass Unterlagen auftauchen. Die Kisten sind so schön sauber gewesen.“ Er vermute daher (dies tut übrigens auch das Gericht), dass die Kisten mit den Briefen absichtlich so platziert wurden, dass man sie finden musste. Auffällig sei, dass eine Kiste mit dem Wort „Karibik“ beschriftet war. „Der Begriff ,Karibik‘ ist zu meiner Zeit nie gefallen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.03.2008)

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