Kurzarbeit bei Umdasch: Gewerkschaft tobt

Doka
  • Drucken

Die Umdasch-Gruppe schickt bis zu 1000 Mitarbeiter im Doka-Werk Amstetten in Kurzarbeit. Die GPA wurde nicht vorab informiert.

Die niederösterreichische Umdasch-Gruppe schickt 800 bis 1000 Mitarbeiter im Doka-Werk in Amstetten im zweiten Halbjahr 2014 in Kurzarbeit. Ab Juli wird das Arbeitsvolumen um 20 bis 30 Prozent reduziert, sagte Vorstandschef Andreas Ludwig am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz in Wien. Im Vorjahr hat Doka in Amstetten bereits 70 Mitarbeiter abgebaut. Insgesamt ist der Mitarbeiterstand 2013 jedoch nur leicht gesunken.

GPA-Vize Proyer schäumt

Die Gewerkschaft, die Kurzarbeit von Gesetzes wegen absegnen muss, wusste vor der Pressekonferenz nichts - und schäumt. "Über die Öffentlichkeit kann uns Herr Ludwig nichts ausrichten", sagte Karl Proyer, Vizechef der Gewerkschaft GPA-djp, zur APA. Zum Glück könne der Umdasch-Chef über die Einführung von Kurzarbeit nicht alleine entscheiden. "

Laut Rechtslage in Österreich braucht er unsere Unterschrift." Nötig sei kollektivvertragsähnliche Regelung. "Es gibt eine Mustervereinbarung mit der Wirtschaftskammer und klare Rahmenbedingungen, unter denen die Gewerkschaften üblicherweise bereit sind zu unterschreiben."

Belegschaft hält Betriebsversammlung ab

Eine "Absprache" mit der Belegschaft, von der Konzernchef Ludwig bei der Pressekonferenz am Vormittag berichtete, ist laut Proyer "rechtliche ohne Bedeutung". Wirklich "abgesprochen" dürfte der Umdasch-Boss die Kurzarbeit aber im Unternehmen nicht haben. "Wir haben gerade Betriebsversammlung", hieß es aus dem Amstettner Werk.

Was die Gewerkschaft nun machen wird? "Unserer Telefonnummer steht im Telefonbuch. Wir sind kein Unterschriftenbüro", so Proyer. "Wenn jemand öffentliche Gelder will - Kurzarbeit ist vom AMS finanziert -, wäre er gut beraten, wenn er vorher mit uns spricht." Prinzipiell sei Kurzarbeit ein Instrument, um Produktionsflauten auszugleichen. "Wir stehen zum Instrument. Wir stehen zu den Spielregeln."

Es ist zugegebenermaßen ein kleines Kommunikationsthema gewesen", sagte eine Sprecherin am Nachmittag zur APA. Firmenchef Ludwig habe aber zwischenzeitlich mit Proyer telefoniert.

"Wir haben keine Krise"

Die gesamte Umdasch-Gruppe - der Schalungsbauspezialist Doka und der Ladenbauer Umdasch Shopfitting - hat im Vorjahr 7411 Mitarbeiter beschäftigt. Davon arbeiteten 2772 in Österreich, wobei der Großteil in Amstetten tätig ist.

Grund für die Kurzarbeit ist die nicht ausreichend ausgelastete Produktion - trotz steigender Umsätze, wie Ludwig betonte. "Ich will die Mitarbeiter ja nicht verlieren. Wir haben keine Krise, sondern derzeit weniger Menge." Die Leiharbeiter hat Doka komplett abgebaut. "Wir hatten bis zu 300 an der Spitze, die sind jetzt nicht mehr da."

Gewinn eingebrochen

Der gesamte Umdasch-Konzern steigerte 2013 seinen Umsatz leicht auf 1,1 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis stieg von 72,9 auf 74,4 Milllionen Euro. Der Gewinn brach jedoch wegen Wechselkursschwankungen von 40,2 auf 23,2 Millionen Euro ein.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.