Ex-Hypo-Alpe-Chef Kulterer in Privatkonkurs

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Kulterer hat Verbindlichkeiten von 8,8 Mio. Euro angehäuft. Zudem drohen dem Ex-Bankmanager weitere Schadenersatzforderungen in Höhe von 50 Mio. Euro.

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der später notverstaatlichten Hypo Alpe Adria, Wolfgang Kulterer, befindet sich in Privatkonkurs. Das teilte der Gläubigerschutzverband Creditreform mit. Das Schuldenregulierungsverfahren wurde am Montag am Bezirksgericht Baden eröffnet. Kulterer ist in Hirtenberg im Bezirk Baden in Haft. Er hat Verbindlichkeiten von 8,8 Millionen Euro. Kulterer ist bisher wegen Untreue und Bilanzfälschung zu insgesamt sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weitere Prozesse stehen vor der Tür.

Erst vor Kurzem wurden Kulterer und seinem damaligen Vize Günter Striedinger im Abschlussbericht der Soko Hypo Untreue vorgeworfen. Die Banker sollen über Strohmänner und Briefkastenfirmen Kredite der Hypo für Projekte erhalten haben, hinter denen in Wahrheit sie selbst standen. Der Bericht werde derzeit geprüft, mehr Details nannte die Staatsanwaltschaft damals nicht.

Wegen fünf Zivilverfahren drohen laut Creditreform zudem weitere Schadenersatzforderungen gegen den ehemaligen Bankmanager in Höhe von 50 Millionen Euro. Betroffen sind 14 Gläubiger. Einkünfte hat Kulterer jährlich von 48.000 Euro aus Vermietung und oder Verpachtung von Liegenschaften. Eine hat er in Tanzenberg und drei in Niederdorf in Kärnten. Kulterer will einen Zahlungsplan vorlegen, hieß es weiters vom Gläubigerschutzverband. Am 7. Oktober ist eine erste Gläubigerverhandlung angesetzt. Der Masseverwalter ist ein durchaus bekannter - Stephan Riel, der auch Masseverwalter bei der Alpine ist.

(APA)

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