Italien schlittert in die Rezession

Das Land hatte bereits zwischen 2011 und 2013 eine schwere Rezession erlebt.

Das schwerverschuldete Italien schlittert wieder in die Rezession. Im zweiten Quartal 2014 meldete Italien ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Auf Jahresbasis betrug das Minus 0,3 Prozent, teilte Italiens Statistikamt Istat am Mittwoch mit. Im ersten Quartal 2014 war Italiens BIP um 0,1 Prozent zurückgegangen. Mit dem Rückgang im zweiten Quartal 2014 ist Italiens BIP auf ein Niveau wie im zweiten Quartal 2000 gesunken. Das Resultat ist negativer als Analysten erwartet hatten. Italien hatte bereits zwischen 2011 und 2013 zwei Jahre Rezession erlebt, die erst im Dezember 2013 zu Ende gegangen war.

Negativ sind auch die Angaben zur Industrieproduktion im zweiten Quartal 2014, die um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken ist. Die Mailänder Börse reagierte auf die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse mit einem 1,9-prozentigen Rückgang.

Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan betonte in einem Interview am Mittwoch, dass kein Nachtragshaushalt im Herbst zur Stabilisierung des italienischen Haushalts notwendig sei, auch wenn die Wirtschaft weiterhin nicht wachsen sollte. Die Regierung Renzi hatte kürzlich die Wachstumsprognosen für das laufende Jahr nach unten revidieren müssen. Italien wird sich 2014 mit einem Plus von lediglich 0,3 Prozent begnügen müssen. Erst im kommenden Jahr werde es zu einem kräftigeren Wachstum kommen, denn die Reformen seiner Regierung sollen bis dahin greifen, versicherte Premier Matteo Renzi.

Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte kürzlich die Wachstumsaussichten Italiens für das laufende Jahr von 0,6 Prozent auf 0,3 Prozent nach unten revidiert. Bestätigt hatte der IWF aber die Prognose eines BIP-Plus von 1,1 Prozent für 2015.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

Ukraine-Konflikt lässt Wirtschaftsklima in Europa abkühlen

Erstmals seit 2012 sind die Erwartungen von Ökonomen für die nächsten sechs Monate deutlich eingetrübt. Auch die deutsche Industrie verzeichnet einen Auftragseinbruch.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.