"Presse"-Ranking: Welche Ökonomen haben den größten Einfluss?

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Gemeinsam mit "FAZ" und "NZZ" hat die "Presse" nach den wichtigsten Ökonomen im deutschsprachigen Raum gesucht.

Welche Ökonomen prägen Österreich? Nachdem die "Frankfurter Allgemeine" diese Frage im vergangenen Jahr erstmals für Deutschland erörtert hat, haben sich "FAZ", "Presse" und "NZZ" (Neue Zürcher Zeitung) heuer zusammengetan und drei Rankings ausgearbeitet: jedem Land seine eigene Hitparade. Folgende Fragen sollten dabei beantwortet werden:

  • Wie oft wurde die Person im Untersuchungszeitraum (August 2013 bis August 2014) von anderen Wissenschaftlern zitiert?
  • Auf die Meinung welcher Ökonomen hören die Politiker und Ministeriums-Entscheidungsträger am meisten?
  • Welche Ökonomen haben die größte Medienpräsenz?

Während die Ergebnisse der Erhebung zu den wissenschaftlichen Zitaten für alle drei Länder gilt, sind die Säulen zum medialen und politischen Einfluss länderspezifisch. Für Österreich wurden einerseits heimische Medien nach Ökonomen-Nennungen ausgewertet und andererseits die Abgeordneten aus Nationalrat und neun Landesräten sowie die Sektionsschefs der Ministerien befragt.

Das Ranking für Österreich finden Sie am Samstag in der "Presse".

Die Methoden im Detail

Medien. Das Schweizer Institut Media Tenor International hat für uns analysiert, wie häufig Ökonomen in den vergangenen zwölf Monaten zu welchen Themen in den Medien mit fachlichen Einschätzungen genannt wurden. Dazu musste das Zitat auf rund fünf Zeilen ausgeführt sein. 110 Experten durchkämmten nicht überregionale Zeitungen und Zeitschriften, sowie die „Zeit im Bild 1" im ORF.

Politik. „Den Rat oder die Publikationen welcher Ökonomen schätzen Sie am meisten für Ihre Arbeit?" - Diese Frage stellten die Universität Düsseldorf, Econwatch, der Verein für wissenschaftliche Politikberatung und die deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften in einer Umfrage Parlamentariern und Führungskräften von Ministerien auf Bundes- und Landesebene.

Wissenschaft. Hier zählt die Zahl der Zitate aus den vergangenen Jahren. Diesen Index hat der Fachverlag Elsevier aus seiner Forschungsdatenbank Scopus berechnet. Scopus ist die größte Zitat- und Abstractdatenbank der Welt mit 21.000 Zeitschriften. Ökonomen, die oft Beiträge in Büchern oder in Zeitschriften ohne unabhängige Gutachter veröffentlichen, stehen in dieser Rangliste allerdings nicht weit oben. Für dieses Ranking berücksichtigte Elsevier Zitate, die in den Jahren 2010 bis 2014 veröffentlicht wurden - egal, aus welchem Jahr die zitierte Publikation stammt. So messen wir den Einfluss in aktueller Zeit. Scopus hat zwar noch einige Lücken, wenn die zitierten Artikel 18 Jahre alt oder älter sind, die weitaus meisten Zitate geschehen aber innerhalb von zehn Jahren nach Veröffentlichung. Zudem wurden die Autorendaten extra für das Ranking auf Doppeleinträge geprüft, so dass wir unterschiedliche Einträge des selben Autors für dieses Ranking zusammenführen konnten.

Gesamtwertung. In der Forschung waren mindestens fünf Zitate nötig, in der Öffentlichkeit mindestens fünf Medienzitate oder mindestens fünf Rangpunkte in der Politik-Umfrage. Das Ranking haben wir konzentriert auf Ökonomen, die an Institutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten. Dann wurden die Säulen verrechnet. In jeder Säule bekam der stärkste Ökonom 250 Punkte alle anderen bekamen ihre Punkte proportional dazu. Medien und Politik zählen einfach, die Forschung doppelt. Ein Ökonom konnte höchstens 1000 Punkte erreichen, das würde bedeuten, dass er der einflussreichste Ökonom in allen drei Säulen war.

(Red.)

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