Krise im Lkw-Markt: MAN in Steyr muss auf Kurzarbeit umstellen

Mitarbeiter bei der Montage von Fahrgestell Motor und Getriebe mit dem Fahrerhaus bei der MAN Truc
Mitarbeiter bei der Montage von Fahrgestell Motor und Getriebe mit dem Fahrerhaus bei der MAN Truc(c) imago/imagebroker (imago stock&people)
  • Drucken

Der Betriebsrat rechnet mit einem halben Jahr Kurzarbeit. Auch am deutschen Standort in Salzgittergibt es die gleiche Maßnahme,

Der Markt insgesamt kriselt, die Ukraine-Krise ist der letzte Auslöser: Der Lkw-Bauer MAN lässt in seinem Werk in Steyr ab Mittwoch kurzarbeiten. Die Maßnahme kann bis zu sechs Monate dauern, die Unternehmensleitung war zuletzt davon ausgegangen, dass man sie nur bis Jahresende benötige. Betriebsratschef Markus Vogl rechnet hingegen damit, dass ein halbes Jahres kurzgearbeitet und der Umfang sukzessive reduziert werde, erklärte er am Montag.

"Die Stimmung ist nicht so schlecht", berichtete Vogl, der Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrats ist. Der Großteil der Beschäftigten kenne das Kurzarbeiten noch aus dem Jahr 2009. Die Ungewissheit darüber, wie lange die Maßnahme dauern wird, mache der Belegschaft aber zu schaffen. Betroffen sind 2000 der insgesamt rund 2400 Mitarbeiter in Steyr. Am Standort Salzgitter in Deutschland sind es gleich viele.

Viel hängt von IAA ab

Eine Prognose, über die Dauer sei schwierig, so Vogl. "Das wird auch davon abhängen, wie die Internationale Automobil-Ausstellung läuft." Die IAA Nutzfahrzeuge findet seit der Vorwoche in Hannover statt, sie dauert noch bis Donnerstag.

Wenn der Markt zurückkomme, brauche man die Kurzarbeit natürlich nicht mehr, hatte MAN-Nutzfahrzeugchef Anders Nielsen vergangenen Dienstag erklärt. Gestalte sich die Situation jedoch anders, müsse man weiter darüber diskutieren. Die Ukraine-Krise werde den russischen Markt für die westlichen Hersteller heuer erheblich zurückwerfen. Im Vergleich zum Vorjahr 2013 halte er einen Einbruch von 25 Prozent "oder sogar noch mehr" für realistisch, sagte Nielsen.

Laut MAN-Betriebsrat gehen von den 16.000 Lkw, die das Unternehmen jährlich bauen, nur 800 nach Russland. Heuer werden voraussichtlich nur 13.500 Lkw zusammengestellt. 80 Prozent werden nach Deutschland exportiert, der weitere Teil nach Westeuropa, der Rest nach Osteuropa.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.