Reaktionen: "Arbeitsplatzvernichtung"

Scharfe VP-Kritik am roten St. Pöltener Bürgermeister: Traditionsbetrieb "eiskalt abserviert".

Der niederösterreichische Wirtschaftslandesrat Ernest Gabmann (ÖVP) bezeichnete am Freitag den Schließungsbeschluss für den Glanzstoff-Standort St. Pölten als "Arbeitsplatzvernichtung" der SPÖ NÖ. Ein "gut funktionierender Traditionsbetrieb" sei nach einem Schicksalsschlag - dem Brand am 10. Jänner - "eiskalt abserviert" worden.

In die Kritik Gabmanns geriet insbesondere der St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ). Der Stadtchef habe "zu keinem Zeitpunkt" Maßnahmen gesetzt, um der Firma zu helfen. Vielmehr seien "fast täglich neue Steine in den Weg des Traditionsbetriebes gelegt" worden. Damit sei der so wichtige "Vollbetrieb des Unternehmens immer weiter verzögert" worden, was den nunmehrigen "Todesstoß" zur Folge habe.

Schließung für Stadt St. Pölten "bedauerlich"

Die Schließung der Glanzstoff in St. Pölten mit Jahresende 2008 sei "ein bedauerlicher Schritt, der aus Sicht des Unternehmens in der wirtschaftlich schwierigen Situation nach dem Brand jedoch letztlich unvermeidbar war", reagierte Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ). Die Stadt habe "im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten alles unternommen, um der Glanzstoff zu helfen, den Betrieb wieder aufzunehmen".

Es sei "ein klares Szenario für die nächsten Überlebensschritte erarbeitet" worden, "bei dem die Erhaltung der Arbeitsplätze ebenso wie die Interessen der Anrainer im Vordergrund standen", so Stadler. Der "korrekte rechtliche Weg", den die Stadt dabei eingeschlagen habe, sei zuletzt auch vom Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) des Landes Niederösterreich bestätigt worden. Der Bürgermeister weiter: "Die Situation habe gezeigt, dass man unter schwierigen Umständen die Schließung lange habe verhindern können. Es wurden Investitionen getätigt, jedoch ein dauerhaftes Überleben sei unter den von der Bevölkerung verlangten und von den österreichischen Umweltgesetzen vorgegebenen Umständen offensichtlich auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht möglich gewesen."

Die Stadt werde "selbstverständlich bei Härtefällen helfen und versuchen, diese im eigenen Bereich unterzubringen, mit dem einen oder anderen Arbeitsplatz nach besten Möglichkeiten auszuhelfen". Auf keinen Fall dürfe nun "politisches Hick-Hack und Kleingeld im Vordergrund stehen".

(APA)

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