Die Prognosen für die beiden kommenden Jahr werden um jeweils 0,3 Prozent reduziert. Die Rekordarbeitslosigkeit soll erst 2018 leicht sinken.
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) senkt ihre Wachstumsprognose für Österreichs Wirtschaft für die Jahre 2016 und 2017 gegenüber Dezember um jeweils 0,3 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent bzw. 1,5 Prozent Für 2018 wird ein Anstieg der heimischen Wirtschaftsleistung von 1,5 Prozent erwartet. Die Steuerreform und Flüchtlingsausgaben wirken positiv auf das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP). "Die Konjunktur zieht nun endlich an", kommentierte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny die aktuelle Prognose. In den vergangenen vier Jahren lag das Wirtschaftswachstum in Österreich jeweils unter einem Prozent.
Für 2016 rechnet die OeNB mit einer Staatsschuldenquote von 84,5 Prozent, 82,2 Prozent werden im Jahr 2017 erwartet und 80,9 Prozent im Jahr 2018. Eine Annahme des Anleihenrückkauf-Angebots durch alle Gläubiger der Hypo-Abbaugesellschaft Heta würde laut Nowotny die Staatsschuldenquote um mehr als zwei Prozentpunkte senken. Der für heuer prognostizierte Schuldenstand der Republik Österreich sei durch die Kassenbestände der Heta "künstlich hoch".
Schuldenquote könnte sinken
Die Nationalbank (OeNB) geht in ihrer Prognose theoretisch davon aus, dass die Heta-Schulden konstant bleiben. Wenn die Gläubiger den Schuldenschnitt ("Haircut") inklusive der Nichtauszahlung der Haftungen akzeptieren, würde die Schuldenquote bei 78,5 Prozent im Jahr 2018 liegen, so die Prognose der OeNB.
Die Rekordarbeitslosigkeit wird trotz des höheren Wirtschaftswachstums laut OeNB-Prognose nicht sinken. 2016 und 2017 soll die Arbeitslosenquote nach internationaler Definition auf 6,0 bzw. 6,1 Prozent steigen. Erst 2018 soll die Arbeitslosenrate leicht um 0,1 Prozentpunkte auf sechs Prozent sinken. Die steigende Erwerbsbeteiligung von anerkannten Asylwerben und Migranten sowie Frauen und älteren Beschäftigten erhöht das Arbeitskräfteangebot.
Inflation ab 2017 höher
Für 2016 rechnet die OeNB mit einer Inflationsrate von einem Prozent und für 2017 mit einem deutlichen Anstieg auf 1,7 Prozent und 2018 auf 1,9 Prozent. Die seit kurzem wieder steigenden Ölpreise werden sich ab der zweiten Hälfte des Jahres deutlich auf die Teuerung auswirken.
(APA)