Mehr als 200.000 Wiener sind ohne Supermarkt im Umkreis von 300 Metern. Nun will die Stadt mit Förderungen den "weißen Flecken" entgegenwirken.
Die Wiener Wirtschaftskammer klagt über Lücken in der Nahversorgung. Im Vorjahr hatten demnach bereits 207.000 Hauptstädter kein Lebensmittelgeschäft im Umkreis von 300 Metern Luftlinie, rechnete WKW-Stadtplanungsleiterin Andrea Faast laut "Wirtschaftsblatt" am Mittwoch vor. 2009 befanden sich 198.000 Wiener in weißen Nahversorger-Flecken. Nicht zuletzt die Zielpunkt-Pleite habe die Situation verschärft.
Wer von seinem Heim aus nicht innerhalb von 300 Metern Luftlinie einen Nahversorger hat, befindet sich laut Definition in einem weißen Fleck. Besonders für ältere Menschen liegt die Gehzeit in diesem Fall schnell bei fünf bis zehn Minuten. Und noch problematischer wird der Heimweg, wenn die Einkaufstaschen gut gefüllt sind.
Bei weitem seien nicht alle der 129 Filialen von Zielpunkt übernommen bzw. als Supermarkt weitergeführt worden, bei 30 Standorten werde noch verhandelt, sagte Faast. Im schlimmsten Fall könnte die Zahl jener Wiener, die innerhalb von "weißen Flecken" wohnen, allein dadurch auf 242.000 steigen, so die Befürchtung der Kammer. Handlungsbedarf sieht sie vor allem am Stadtrand, wo gerade Wohnraum entstehe bzw. verdichtet werde. Die städtische Wirtschaftsagentur will mit eigenen Förderungen gegensteuern.
>> Bericht im "Wirtschaftsblatt"
(APA)