Die steirische Nival Kropiunik Bau ging Pleite. Sie soll laut der Bau-Holz-Gewerkschaft Lohn- und Sozialdumping betrieben haben.
Die in Lebring ansässige Nival Kropiunik Bau hatte am Dienstag Konkurs angemeldet. Die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) freute sich am Donnerstag über den Konkurs dieses Bau-Unternehmens: "Ein schwarzes Schaf weniger am Markt", hieß es in der Aussendung von Bundesvorsitzenden Josef Muchitsch. Die Nival Kropiunik Bau soll Lohn- und Sozialdumping betrieben haben, so der Vorwurf der GBH und führt zahlreiche Vergehen an.
Neben einem Schaden von 1,44 Millionen Euro für die Gläubiger wurde Arbeitern zu wenig Lohn ausbezahlt und der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK), der Gebietskrankenkasse sowie Sozialversicherung wurden laut Gewerkschaft Beiträge vorenthalten. "Alles Kosten, auf denen die Steuerzahler sitzen bleiben", kritisierte die Gewerkschaft die Insolvenz des slowenisch geführten Unternehmens, dem es "keine Träne" nachtrauere. Die Baufirma mit einem Appartement als Firmensitz in der Steiermark habe schon seit geraumer Zeit auffällig agiert.
Liberalisierung geht in falsche Richtung
"Bei dieser Firma handelt sich um eine der unzähligen Betrugsfirmen, welchen wir auf die Schliche gekommen sind. Die Firma wurde von uns bereits zweimal wegen des Verdachts auf Lohn-und Sozialdumping angezeigt. Aktuell ermittelt die Finanzpolizei gegen ein undurchsichtiges Firmengeflecht im Hintergrund der Firma", erklärte GBH-Landesgeschäftsführer Andreas Linke. Muchitsch meinte: "Die Forderung des Wirtschaftsministeriums nach einer Liberalisierung der Gewerbeordnung geht angesichts solcher Betrugsfirmen in die falsche Richtung. Wenn ein Stanley-Messer und ein Zollstab reichen, um sich in Österreich Unternehmer nennen und Angebote abgeben zu dürfen, na dann gute Nacht, Österreich."
Die Nival Kropiunik-Bau GmbH mit Sitz in Lebring (Bezirk Leibnitz) hatte am Dienstag am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz die Aufnahme eines Konkursverfahren beantragt. Das Unternehmen wurde 1989 gegründet, teilte Creditreform mit. 17 Dienstnehmer und über 75 Gläubiger seien betroffen. Die Aktiva betragen rund 530.000 Euro, die Passiva etwa 1,44 Mio. Euro.
(APA)