Jeder 17. Job im Burgenland hängt an Weinwirtschaft

(c) Clemens Fabry
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Vor allem der Handel, das Gastgewerbe und der Tourismus profitieren von der Weinwirtschaft. Diese machte 3,4 Prozent der Gesamtwertschöpfung des Burgenlandes aus, zeigt eine Studie auf.

Die Weinwirtschaft hat für das Burgenland eine wichtige ökonomische Bedeutung. Dies zeigt eine Untersuchung des Instituts für Höhere Studien (IHS), die am Mittwoch in Eisenstadt präsentiert wurde. Insgesamt 7400 Menschen sind in der Weinwirtschaft tätig, dies entspricht über sechs Prozent der Beschäftigten.

Durch den Wein werde eine Bruttowertschöpfung von 234 Millionen Euro generiert - 3,4 Prozent der burgenländischen Gesamtwertschöpfung. Untersucht wurde das Jahr 2014. Da die Ernte vor zwei Jahren allerdings gering ausgefallen ist, seien die präsentierten Zahlen als "pessimistisch" anzusehen, erklärte Wein-Burgenland-Geschäftsführer Christian Zechmeister. Die tatsächliche Wertschöpfung dürfte weit höher sein.

Fiskus verdient mehr als eine Milliarde am Wein

Profiteure der Weinwirtschaft sind laut Untersuchung vor allem der Handel, das Gastgewerbe und der Tourismus. Allein Weinverkauf und Gastronomie machen 177 der 234 Millionen Euro Bruttowertschöpfung im Untersuchungszeitraum aus.

Österreichweit gesehen wurden 2014 laut IHS-Studie 75.000 Arbeitsplätze durch die Weinwirtschaft gesichert, das sind 1,6 Prozent der österreichischen Beschäftigten. Die Bruttowertschöpfung lag bei 3,6 Milliarden Euro. Für den Fiskus bedeute dies mehr als eine Milliarde Euro an Steuern und Abgaben, selbst nach Abzug der Subventionen in der Höhe von 230,6 Millionen Euro, so Zechmeister.

Negative Weinernte-Bilanz

Weniger erfreulich fällt die Weinernte-Bilanz für heuer aus. Die Weinwirtschaft im Burgenland heuer mit teils massiven Ausfällen zu kämpfen. Der Ertrag sei landesweit um 50 bis 60 Prozent geringer als im Schnitt, erklärte Wein-Burgenland-Obmann Matthias Siess am Mittwoch in Eisenstadt. Man rechne heuer mit 300.000 Hektolitern Wein, der Durchschnitt liege bei 650.000 Hektolitern. Die Qualität würde aber passen.

Beim Rotwein sei der Ernteausfall weniger akut, da durch die lange Reifezeit der Weine zurzeit die 2014er und 2013er Jahrgänge verkauft würden. Beim Weißwein sei die Situation vom jeweiligen Gebiet abhängig. Im Seewinkel und im Südburgenland hätten Winzer beispielsweise mit Ausfällen von bis zu 95 Prozent zu kämpfen, bedingt durch den flächendeckenden Frost im heurigen Frühjahr.

Auf den Weinpreis habe dies wenig Auswirkung, so der Präsident des burgenländischen Weinbauverbandes, Andreas Liegenfeld: "Der Wein wird nicht dramatisch teurer." Eine Steigerung gebe es nur beim Traubenpreis. Dieser sei bei Weißwein auf fast das Doppelte gestiegen, bei Rotwein um etwas mehr als die Hälfte.

(APA)

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