OECD: Österreich liegt bei Sozialausgaben vor Schweden

Sozialausgaben 2016 im Vergleich
Sozialausgaben 2016 im VergleichAPA
  • Drucken

Österreich rangiert bei den Sozialausgaben im Spitzenfeld. Der Anteil für Pensionen ist hierzulande fast doppelt so hoch wie im OECD-Schnitt.

Österreich gehört zu den Staaten mit den höchsten Sozialausgaben. Das zeigt eine aktuelle Studie der OECD. Demnach werden hierzulande knapp 28 Prozent des BIP für Bereiche wie Pensionen, Gesundheit und Familienbeihilfe aufgewendet. Im OECD-Schnitt sind es 21 Prozent. Den höchsten Anteil an Sozialausgaben weist Frankreich auf, knapp gefolgt von Finnland. Österreich mit seinen 27,8 Prozent rangiert inmitten einer Gruppe mit Belgien, Italien, Schweden und Dänemark (siehe Grafik).

Auffällig ist, dass fast überall seit der Jahrtausend-Wende die entsprechenden Ausgaben nach oben gegangen sind. Österreich weist dabei allerdings einen vergleichsweise geringen Anstieg von 2,3 Prozent (OECD-Schnitt drei Prozent) auf. 2000 waren 25,5 Prozent des BIP für die Sozialausgaben reserviert. Zum Vergleich: In Finnland ging es im selben Zeitraum von 22,6 auf 30,8 Prozent. Allerdings gibt es auch einzelne Länder wie Deutschland, die ihre Ausgaben - minimal - reduziert haben.

Weit über dem OECD-Schnitt von 8,7 Prozent liegt Österreich, was die Ausgaben für den Pensionsbereich angeht (siehe Grafik). Immerhin bleibt man, was den Anstieg der Kosten in dem Sektor in der Periode 2010 bis 2014, angeht unter dem Schnitt. Finanziell relativ gut schlägt sich Österreich bei der Gesundheit (6,4 Prozent/OECD 6,0).

Private Ausgaben unter OECD-Durchschnitt

Dem OECD-Papier sind auch Schätzungen zu den Sozialausgaben von Unternehmen, Einzelpersonen oder Nichtregierungsorganisationen in Bereichen wie Gesundheits- und Pensionsleistungen zu entnehmen: diese privaten Sozialausgaben belaufen sich im OECD-Durchschnitt auf 2,7 Prozent des BIP, in Österreich liegen sie mit zwei Prozent darunter und damit etwa deutlich hinter der Schweiz (6,8 Prozent). In den Vereinigten Staaten sind sie mit 11,4 Prozent am höchsten.

Würden die öffentlichen und privaten Sozialausgaben addiert und auch steuerliche Begünstigungen berücksichtigt, so rückten die USA mit fast 30 Prozent des BIP an die zweite Stelle der OECD-Staaten mit den höchsten Nettosozialausgaben vor, direkt hinter Frankreich. Österreich würde dann mit 24 Prozent nur noch Rang 13 einnehmen.

>>> zur OECD-Analyse

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Themenbild
Die Bilanz

Die versteckte Billionen-Staatsschuldenlast

Selbst wenn kein einziger Cent neue Schulden mehr gemacht wird, wird die Staatsverschuldung auf fast eine Billion Euro steigen. Schuld daran sind die impliziten Staatsschulden, die in der Diskussion gern ausgeklammert werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.