Trumps Berater gibt auf

Uber CEO Travis Kalanick gestures as he delivers an address to employees and drivers, to mark the company's five year anniversary, in San Francisco
Uber CEO Travis Kalanick gestures as he delivers an address to employees and drivers, to mark the company's five year anniversary, in San FranciscoREUTERS
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US-Präsident Trump verliert mit Uber-Chef Kalanick einen seiner Berater. Stattdessen kann er sich auf einen wahren Stellenboom stützen.

Washington/San Francisco. Der Chef des Fahrdienstvermittlers Uber, Travis Kalanick, verlässt nach Protesten die Topberatergruppe des US-Präsidenten, Donald Trump. In einem E-Mail an die Mitarbeiter seines Unternehmens schrieb Kalanick am Donnerstag, er habe mit Trump kurz über dessen Erlass zum vorübergehenden Einreiseverbot für Immigranten gesprochen und erklärt, dass er nicht länger in dem Gremium tätig sein könne.
Seine Beteiligung an der Gruppe sei „nicht als Unterstützung des Präsidenten oder seiner Agenda gedacht“ gewesen, heißt es in Kalanicks E-Mail: „Einwanderung und Offenheit für Flüchtlinge“ seien ein maßgeblicher Bestandteil für den Erfolg der USA und auch für Uber.

Druck mittels Konkurrenz

Fahrer und Fahrgäste von Uber hatten sich zuvor gegen Kalanicks Beteiligung an dem Unternehmergremium gewandt. In den sozialen Medien forderte eine Kampagne dazu auf, von Uber zu dessen Konkurrenten Lyft zu wechseln. Lyft kündigte eine Spende von einer Million Dollar (934.000 Euro) für die Bürgerrechtsorganisation ACLU an. Diese geht gerichtlich gegen das Einreiseverbot vor.
Uber beschäftigt zahlreiche Immigranten. Mit seinem innovativen Fahrdienst, der Fahrer und Fahrgäste mittels einer Smartphone-App verbindet, macht das Unternehmen weltweit den herkömmlichen Taxis Konkurrenz.
Trump hatte das Beratergremium Ende des Vorjahres gebildet. Ihm gehören unter anderem der Vorsitzende des Elektroautoherstellers Tesla, Elon Musk, sowie IBM-Präsidentin Ginni Rometty an. Berichten zufolge sollte die Gruppe erstmals am Freitag zusammentreten.

Arbeitsmarkt startet durch

Vor diesem Hintergrund erleben die USA zu Beginn von Trumps Amtszeit einen wahren Stellenboom. Private Firmen und der Staat schufen im Jänner per saldo 227.000 Jobs, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 175.000 gerechnet.
Die separat ermittelte Erwerbslosenquote stieg zwar leicht auf 4,8 Prozent. Dennoch ist de facto Vollbeschäftigung erreicht − eines der erklärten Ziele der Notenbank Fed.
Trump war am 20. Jänner ins Weiße Haus eingezogen. Er hat versprochen, der „größte Jobs produzierende Präsident“ seines Landes zu werden, „den Gott je geschaffen hat“.
Ein Wermutstropfen im Jobbericht war die Entwicklung der Stundenlöhne, die zum Vormonat nur um 0,1 Prozent zulegten. Experten hatten einen dreimal so starken Anstieg erwartet. Die US-Notenbank Fed will erreichen, dass der Aufschwung in der Geldbörse der Bürger ankommt und die unerwünscht niedrige Inflation anheizt. Diese lag zuletzt noch unter ihrem Zielwert von zwei Prozent. An den Märkten wird deshalb weiterhin mit nur zwei Zinserhöhungen im laufenden Jahr gerechnet. (apa/red.)

(APA/dpa)

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