Anleihenkäufe treiben EZB-Gewinn auf 1,2 Milliarden Euro

APA/BARBARA GINDL
  • Drucken

Die Eurpäische Zentralbank hat ihren Gewinn im Vorjahr um zehn Prozent gesteigert. Das kommt den nationalen Notenbanken zugute.

Das billionenschwere Anleihenkaufprogramm und der starke Dollar schieben den Gewinn der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Der Jahresüberschuss nahm 2016 um gut 10 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro zu, wie die Euro-Währungshüter am Donnerstag mitteilten. Dabei kletterten die Zinserträge aus den seit März 2015 laufenden Anleihenkäufen deutlich - ältere Wertpapierprogramme warfen hingegen weniger ab.

Der Kursanstieg des Dollar bescherte den Euro-Wächtern zudem höhere Zinserträge aus Währungsreserven. Die EZB schüttet den Gewinn an die nationalen Notenbanken im Euroraum aus. Auf die Deutsche Bundesbank entfällt rund ein Viertel des Überschusses.

Die EZB und die nationalen Zentralbanken der Euro-Länder erwerben aktuell monatlich für rund 80 Milliarden Euro Staatsanleihen und weitere Wertpapiere wie Firmenbonds und Regionalanleihen. Damit wollen sie Banken dazu bewegen, weniger in diese Titel zu investieren und stattdessen mehr Kredite an die Wirtschaft auszureichen. Erst im Dezember hatten sie das in Deutschland umstrittene Programm bis Ende 2017 verlängert. Dadurch nimmt das Gesamtvolumen der Käufe bis Laufzeitende auf 2,28 Billionen Euro zu.

Ende Jänner wurden bereits 966 Millionen Euro Gewinn an die nationalen Notenbanken verteilt - der Rest soll an diesem Freitag ausgeschüttet werden. Aus den Zahlen geht zudem hervor, dass der Ausbau der Bankenaufsicht die Verwaltungskosten der Notenbank 2016 auf 954 (2015: 864) Millionen Euro steigen ließ. Die EZB ist seit Herbst 2014 für die direkte Überwachung der großen Banken in der Eurozone zuständig. Die den Instituten dafür auferlegten Gebühren erhöhte die EZB auf insgesamt 382 Millionen Euro - das ist ein Zuwachs von rund 38 Prozent.

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.