Facebook-Chef Zuckerberg über Fake News und "Filterblase" besorgt

File photo of Facebook CEO Mark Zuckerberg during a town hall at Facebook's headquarters in Menlo Park, California
File photo of Facebook CEO Mark Zuckerberg during a town hall at Facebook's headquarters in Menlo Park, CaliforniaREUTERS
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Zuckerberg äußert sich in einem politischen Brief. Facebook solle beitragen, eine "globale Gemeinschaft zu schaffen, die für alle funktioniert".

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg strebt für das weltgrößte Online-Netzwerk eine größere Rolle in der Gesellschaft an. "In den vergangenen zehn Jahren war Facebook darauf ausgerichtet, Freunde und Familien zu verbinden. Auf dieser Basis wird unser nächster Fokus sein, eine soziale Infrastruktur für die Gemeinschaft zu entwickeln", schrieb Zuckerberg am Donnerstag in einem politischen Beitrag.

Dabei gehe es unter anderem um Sicherheit, Informationen und Bürgerbeteiligung. Es gebe weltweit Menschen, die von der Globalisierung übergangen worden seien, und Abschottungs-Tendenzen, schrieb Zuckerberg. Es gehe darum, "ob wir eine globale Gemeinschaft schaffen können, die für alle funktioniert" - und ob die Welt in Zukunft weiterhin näher zusammenrücken werde oder auseinander.

Vorwürfe an Facebook

Der Brief schließt ein ähnliches Manifest zur sozialen Rolle von Facebook an, das Zuckerberg vor dem Börsengang des Online-Netzwerks im Jahr 2012 veröffentlichte. Inzwischen hat Facebook nahezu 1,9 Milliarden Mitglieder weltweit.

Facebook wurde nach dem US-Präsidentenwahlkampf vorgeworfen, zum Aufstieg von Donald Trump beigetragen zu haben, weil für ihn positive gefälschte Nachrichten sich ungehindert im Netzwerk ausbreiten konnten. Zuckerberg schrieb nun, dass auch er über die Ausbreitung von Fake News und die sogenannte "Filterblase" besorgt sei, bei der Nutzern von Software nur Informationen angezeigt werden, die zu ihrer Ansichten passen.

Zugleich sei ein potenziell noch folgenschwerer Effekt, dass in sozialen Netzwerken grundsätzlich einfachere Darstellungen schnellere Verbreitung fänden. "Im schlimmsten Fall werden so komplexe Themen versimpelt und wir hin zu Extremen gedrängt." Facebook versuche, das Problem anzugehen. Um zum Beispiel die Ausbreitung reißerischer Schlagzeilen zu bremsen, achte Facebook inzwischen auch stärker darauf, ob Nutzer einen Artikel erst teilen, wenn sie ihn gelesen haben. Die Nachrichtenbranche brauche mehr Unterstützung, schrieb Zuckerberg.

(APA/dpa)

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