Aufgrund steigender Lebenserwartung und zu weniger Kinder droht das Pensionssystem langfristig zu kippen. Eine Reparatur ist machbar - aber nicht ohne Schmerzen.
Es ist eigentlich eine gute Nachricht, unter der das Pensionssystem leidet: Wir leben länger. Jedes Jahr steigt die Lebenserwartung in Österreich weiter an. Allerdings hält das Pensionsantrittsalter damit nicht Schritt. Die Folge: Auch die Zeit, in der Österreicher ihre Pension beziehen verlängert sich ebenfalls stetig. Was den einzelnen freut, ist für die Volkswirtschaft zunehmend ein Problem. Auch, weil Österreich relativ „großzügig“ gegenüber seinen Pensionisten ist, wie man bei der OECD sagt. Die Lösungen für dieses Problem liegen bereits heute auf dem Tisch. Je länger man damit zuwartet, desto schmerzhafter werden sie jedoch.
Jedes Jahr steigt die Lebenserwartung für Neugeborene in Österreich um rund 100 Tage an. Das lässt sich aus den von der Statistik Austria herausgegebenen Sterbetafeln herauslesen. Demnach können die Babys des Jahres 2015 damit rechnen, im Durchschnitt 78,63 Jahre alt zu werden. Ob sie dieses Alter wirklich erreichen, hängt allerdings von einer ganzen Reihe individueller Faktoren ab. So kann bereits das Bundesland, in dem sie leben, einen Unterschied von fast zweieinhalb Jahren ausmachen. Denn während ein Tiroler Neugeborenes des Jahres 2015 sich bereits auf durchschnittlich 80,02 Lebensjahre freuen kann, müssen die Wiener Babys des Jahres 2015 sich im Schnitt bereits mit 77,63 Jahren zufrieden geben. Man sieht also, dass die Demografie bei ihren Zukunftsprognosen eine Wissenschaft mit vielen Variablen ist, die einen Einfluss auf die Details des Gesamtbildes haben.