Viel Heuchelei bei der Frauenquote

(c) Lisa Kaiser
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Die ÖVP will noch schnell eine Frauenquote in den Aufsichtsräten beschließen. Dies wird vor allem von der Arbeiterkammer gefordert. Dabei hat die AK selbst Handlungsbedarf.

Trotz Neuwahl im Herbst kündigte ÖVP-Staatssekretär Harald Mahrer am gestrigen Dienstag an, dass die Regierung noch schnell eine gesetzlich fixierte Frauenquote von 30 Prozent in den Aufsichtsräten von Großunternehmen besiegeln soll. Die entsprechende Vorlage soll nächste Woche im Ministerrat eingebracht werden, sagte Mahrer in seiner Funktion als Regierungskoordinator. Die Frauenquote wird vor allem von der Arbeiterkammer gefordert. Dabei hat die Arbeiterkammer beim Thema Frauen in Führungspositionen auch noch einiges zu tun. Mehr über die Heuchelei bei der Frauenquote lesen Sie im folgenden Artikel.

Laut Regierungsprogramm soll eine Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten von börsenotierten Firmen sowie in Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern festgelegt werden. Die Regelung soll ab Anfang 2018 gelten. Die Wirtschaft hat damit keine Freude. So erklärte der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, dass er nichts von Quoten in Aufsichtsräten hält. Laut Untersuchung der Arbeiterkammer erfüllten zuletzt von den 20 ATX-Unternehmen nur vier Konzerne die Frauenquote. Dabei handelt es sich um Erste Group, Wienerberger, Post und die Vienna Insurance Group. Die Arbeiterkammer und die SPÖ pochen daher auf ein entsprechendes Gesetz.

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