Die Gefahr eines „Zinsschocks“ für den Staat

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Die Niedrigzinspolitik der EZB sorgt dafür, dass die Staaten trotz höherer Schulden weniger Zinsen zahlen müssen. Kommt die Zinswende, könnte es jedoch sehr plötzlich wieder sehr teuer werden, so eine Studie des IW Köln.

Wien. Fast 24 Mrd. Euro Überschuss erzielte Deutschland im Jahr 2016. Die gut laufende Wirtschaft und die damit verbundenen hohen Steuereinnahmen sorgten bereits das dritte Mal in Folge dafür, dass in den Berliner Staatsfinanzen am Ende des Jahres die Einnahmen die Ausgaben übertrafen. Eine Entwicklung, die sich auch in den Maastricht-Werten widerspiegelt: Die Staatsverschuldung Deutschlands sinkt kontinuierlich und lag zuletzt bei 68,3 Prozent des BIP.

Allerdings gibt es noch einen zweiten wichtigen Grund für die positive Entwicklung der staatlichen Finanzen. Und dieser hat nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf Österreich gehörigen Einfluss: die Niedrigzinspolitik der EZB. Sie sorgte dafür, dass die durchschnittliche Verzinsung deutscher Staatsanleihen vom Höchststand im Jahr 1992 mit knapp 7,4 Prozent bis 2016 auf einen Wert von nur mehr zwei Prozent gesunken ist, wie aus einer Studie des arbeitgebernahen IW Köln hervorgeht. Die Ökonomen berechneten die Effekte einer Zinswende und kamen dabei zu dem Schluss, dass diese sich sehr schnell unangenehm bei den Staatsfinanzen bemerkbar machen könnte.

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