In Serbien schrillen die Alarmglocken wegen Streik in Fiat-Autofabrik

Die Arbeiter wollen 100 Euro mehr Lohn
Die Arbeiter wollen 100 Euro mehr LohnAFP (ALEXA STANKOVIC)
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Die streikenden Mitarbeiter der serbischen Fiat-Chrysler-Tochter fordern eine Lohnerhöhung um 100 Euro. Es wird spekuliert, Fiat könnte die Produktion nach Polen verlagern.

Serbiens Regierungsvertreter schlagen Alarm. Der seit dem 27. Juni anhaltende Streik bei der Fiat-Chrysler-Tochter in Kragujevac würde etwa 10.000 Stellen gefährden. Laut heutigen Medienberichten geht es nicht nur um rund 2.000 Beschäftigte bei dem serbischen Wagenproduzenten, sondern auch jene bei heimischen Lieferanten, mehrheitlich mittleren und kleinen Unternehmen.

Sollten die Streikenden in den nächsten 72 Stunden nicht mit der Fiat-Chrysler-Geschäftsführung Verhandlungen aufnehmen, würden die Italiener ihre Auswegstrategie aktivieren, berichtete die Tageszeitung "Blic" am Montag unter Berufung auf Regierungskreise. Medien spekulierten in der Vorwoche, dass Fiat-Chrysler in einem solchen Fall die Produktion aus Serbien nach Polen verlagern dürfte. Der mit der einstigen serbischen Regierung unterzeichnete Vertrag läuft noch bis 2018.

Die streikenden Mitarbeiter der Fiat-Chrysler-Tochter fordern eine Steigerung des Durchschnittslohns von 38.000 Dinar (316 Euro) auf 50.000 Dinar (416 Euro). Die italienische Geschäftsführung des Unternehmens verlangt ihrerseits einen Stopp der Streiks, um die Verhandlungen mit den Beschäftigten überhaupt aufzunehmen. Auch die jüngsten Bemühungen von Ministerpräsidentin Ana Brnabic, im Streik zu vermitteln, bleiben bisher erfolglos.

Fiat hatte im Jahr 2008 den serbischen Autobauer "Zastava" übernommen, der Autos nach einer alten Fiat-Lizenz produziert hatte. Der italienische Wagenhersteller hat einen 67-prozentigen Anteil, 33 Prozent des Werks sind noch im staatlichen Besitz. Die beiden Eigentümer hatten entsprechend ihrer Beteiligungshöhe insgesamt 1,3 Milliarden Euro in die Modernisierung des Betriebs investiert.

(APA)

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