Die Airlines steigern die Nebeneinnahmen deutlich. Besonders große US-Anbieter und europäische Billigflieger verbuchen dadurch mehr Umsatz.
Die internationalen Fluggesellschaften haben ihre Nebeneinnahmen im Vorjahr gesteigert. Setzten die zehn größten Airlines vor zehn Jahren noch 2,1 Milliarden Dollar mit solchen Ancillaries um, so waren es im letzten Jahr bereits 28 Milliarden Dollar und damit 13-mal mehr. Besonders erfolgreich waren dabei einer Studie der Beratungsgesellschaft IdeaWorks zufolge die großen US-Anbieter, aber auch europäische Billigflieger wie Ryanair und Easyjet. Einige experimentierten mit flexiblen, nachfragegesteuerten Preisen für die Nebenleistungen - ein bereits bei Tickets erprobtes Modell.
Allein die US-Gesellschaft United verbuchte im vergangenen Jahr neben den reinen Ticketerlösen von den Passagieren rund 6,2 Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro) zusätzlichen Umsatz, heißt es in der Untersuchung im Auftrag des Mobilitätsdienstleisters CarTrawler. Die Einnahmen stammten knapp zur Hälfte aus dem Vielfliegerprogramm und zu 52 Prozent aus extra verkauften Dienstleistungen wie zusätzlichem Gepäck, freier Platzwahl oder Vermittlungskommissionen für Hotelzimmer oder Mietwagen.
Auch ohne eigene Vielfliegerprogramme haben es Ryanair (knapp zwei Milliarden Dollar) und Easyjet (1,36 Milliarden Dollar) unter die Top-Ten-Gesellschaften geschafft, was die passagiergebundenen Nebeneinnahmen angeht. Ryanair-Chef Michael O’Leary kündigte im Frühjahr an, die Preise weiter zu senken. In Zukunft wolle man nur noch an den Extras wie Essen an Bord oder Kofferaufgabe verdienen.
Beim AUA-Mutterkonzern Lufthansa waren die Nebeneinnahmen der Studie zufolge mit 1,35 Milliarden Dollar zum Vorjahr leicht rückläufig.
Die höchsten Pro-Kopf-Nebeneinnahmen erzielte der US-Billigflieger Spirit, der allerdings auch ein radikales Preissystem verfolgt, bei den bereits Handgepäck extra zu bezahlen ist. Detaillierte Ergebnisse für die einzelnen Fluggesellschaften will IdeaWorks im September veröffentlichen.
(APA/dpa)