Wienwert kauft Gründe

Wienwert
Wienwert(c) Clemens Fabry
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Der erst jüngst von der FMA kritisierte Immobilienentwickler erwarb zwei Grundstücke in Wien.

Wien. Der private und mit der Stadt Wien nicht verbundene Immobilienentwickler Wienwert AG erwarb um 22 Mio. Euro zwei Grundstücke in Wien. Der Kauf erfolgt nur kurz nach dem die Finanzmarktaufsicht den Verdacht äußerte, dass sich das Unternehmen zu positiv darstellt, wie die Firma selbst vor gut zwei Wochen bekannt gegeben hat. Insbesondere sei gegenüber potenziellen Investoren nicht ausreichend klargestellt worden, dass mit Investitionen in die Wienwert AG indirekt auch in die Muttergesellschaft WW Holding investiert werde. Und deren finanzielle Lage sei kritisch.

Die WW Holding, die früher selber Wienwert AG hieß (und zwischenzeitlich Wienwert Holding), hatte per Ende 2016 ein negatives Eigenkapital von 27,5 Mio. Euro, wie das Unternehmen selber im Juni bekannt gegeben hat. Eine genaue Bilanz für das Jahr 2016 liegt bis heute noch nicht vor. Stattdessen hat das Unternehmen nun mitgeteilt, dass es im 21. Bezirk in Wien um 22 Mio. Euro zwei Grundstücke gekauft hat. Hier sollen rund 550 Wohnungen und 260 Stellplätze entstehen.

Für ein Grundstück im 3. Bezirk sei ein Kaufvertrag um 14 Mio. Euro abgeschlossen. Von den beiden Grundstücken sei erst eines für den Wohnbau gewidmet. In sie sollen in Summe 80 Mio. Euro investiert werden, wofür noch Geldgeber gesucht werden.

Großdeal in Spanien

Apropos Immobilien: Eine riesige Transaktion fand soeben in Spanien statt. Die dortige Großbank Santander hat um zehn Mrd. Euro Grundstücke, Häuser, Wohnungen und Hotels an den US-Investor Blackstone verkauft. Dieser größte Immobiliendeal in der spanischen Geschichte folgt der Übernahme der maroden Banco Popular durch das größte Geldhaus des Landes.

Das verkaufte Portfolio war ursprünglich 30 Mrd. Euro wert gewesen. Wegen der Immobilienkrise in den vergangenen Jahren war der Wert allerdings massiv nach unten gegangen. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.08.2017)

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