Drei Bundesländer 2016 mit Budgetüberschuss

(c) Bruckberger
  • Drucken

Das Defizit des Staates lag bei 1,6 Prozent der Wirtschaftsleistung. Der Schuldenstand ist auf 295,2 Milliarden Euro gestiegen.

Die Statistik Austria hat am Donnerstag die endgültigen Budgetzahlen für das Jahr 2016 präsentiert. Das Defizit des Staates lag demnach mit 1,6 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) um 0,6 Prozentpunkte über dem des Jahres 2015. Österreichs Schuldenstand stieg in absoluten Zahlen um 4,7 Milliarden auf 295,2 Milliarden Euro, die Schuldenquote sank aufgrund der höheren Wirtschaftsleistung auf 83,6 Prozent.

Von den neun Bundesländern haben im Vorjahr drei mit einem Budgetüberschuss abgeschlossen: Salzburg, Burgenland und Oberösterreich. Die größten Defizite erwirtschafteten Kärnten, Wien und die Steiermark. Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung weisen Kärnten und Niederösterreich auf.

(c) JUNG Statistik Austria

Ohne die Sondereffekte des Bankenhilfspakets wäre die Schuldenquote, die das Verhältnis der Staatsschulden zum Bruttoinlandsprodukt darstellt, um mehr als sechs Prozentpunkte niedriger, würde aber erstmals seit 2013 wieder steigen. Der Schuldenstand wäre bei dieser Berechnung von 76,2 Prozent des BIP 2015 auf 77,4 Prozent im Jahr 2016 gestiegen.

Die Staatseinnahmen sind im Vorjahr leicht auf 173,3 Milliarden Euro gestiegen. Rund 87 Prozent der Einnahmen stammten aus Steuern und Sozialbeiträgen. Die Einnahmen aus Lohnsteuern gingen wegen der Steuerreform um 10,5 Prozent zurück. Die Staatsausgaben stiegen auf 179,1 Milliarden Euro. Rund 45 Prozent davon entfielen auf Sozialausgaben, die gegenüber 2015 eine Steigerung von 3,1 Prozent aufwiesen.

Hypo-Alpe-Adria-Abwicklung drückt auf Ergebnis

Ein hohes Defizit gab es auf Landesebene wegen der Abwicklung der HETA-Bankengruppe, ehemals Hypo Alpe Adria. Verbuchten die Länder 2015 noch einen Überschuss von 243 Millionen Euro, lag das Defizit 2016 bei 1,3 Milliarden Euro. Grund dafür sind die vom Land Kärnten im Zuge der HETA-Abwicklung an den Ausgleichszahlungsfonds überwiesenen 1,2 Milliarden Euro.

Ausgewiesen hat die Statistik Austria auch die öffentlichen Haftungen. Hier gab es gegenüber 2015 einen Rückgang auf 72,3 Milliarden Euro bzw. 20,5 Prozent der Wirtschaftsleistung. Laut Statistik Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer sei das Risikobewusstsein punkto Haftungen größer geworden. Sowohl der Bund als auch die Bundesländer hätten die Haftungen zurückgefahren.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.