Brexit kostet Briten viel Wohlstand

Ein paar Briten wie dieser hoffen noch immer auf den Exit vom Brexit: Es wäre wohl die billigste Lösung.
Ein paar Briten wie dieser hoffen noch immer auf den Exit vom Brexit: Es wäre wohl die billigste Lösung. (c) REUTERS (Peter Nicholls)
  • Drucken

Zwei österreichische Wissenschaftler haben die Auswirkungen des Brexit auf den britischen Güterhandel und Wohlstand berechnet. Fazit: Selbst ein Soft Brexit kommt teuer.

Wien. Jetzt gibt es eine erste Untersuchung über konkrete wirtschaftliche Auswirkungen des Brexit: Die österreichischen Wissenschaftler Harald Oberhofer und Micheal Pfaffermayr haben nun eine Studie verfasst, die noch für viel Aufsehen sorgen wird. Sie wird heute bei der FIW-Forschungskonferenz an der Wirtschaftsuniversität Wien vorgestellt. Ergebnis: Selbst im Falle eines Soft Brexit hat Großbritannien massive Einbußen im Güterverkehr zu befürchten. Auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird sinken. Sechs Jahren nach dem Brexit wird es im wohlwollendsten Szenario 1,5 Prozent unter jenem Wert liegen, den Großbritannien als EU-Mitglied erzielen würde. Im Falle eines Hard Brexit, also eines Scheiterns der Verhandlungen mit der EU, würden die britischen Exporte in die EU um bis zu 45 Prozent einbrechen. Das britische BIP könnte gar um 5,8 Prozent sinken.

„Wir liegen mit unseren Daten aber an der unteren Bandbreite“, sagt Studienautor Harald Oberhofer zur „Presse“. Die Berechnungen basieren auf dem Güterhandel zwischen Großbritannien mit den wichtigsten 65 Handelspartnern. Nicht erhoben wurden der Dienstleistungs- und Finanzsektor, der gerade für London von großer Bedeutung ist. Oberhofer ist Professor an der WU Wien und forscht am Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo. Während in Großbritannien Handel und Wohlstand nach dem Brexit leiden werden, werde sich die Abspaltung auf den Wohlstand in den EU-Ländern kaum auswirken. Hier die Studie im Detail:

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.