Wenn wir unsere Energiepolitik nicht radikal ändern, ist der Kampf gegen die Erderwärmung verloren, sagt Fathi Birol, Direktor der IEA. Er setzt große Hoffnungen auf China. Das Land hat den größten Einfluss auf die globale Energiewende.
Die Presse: Der CO2-Ausstoß wird nach jüngsten Prognosen dieses und wohl auch nächstes Jahr um zwei Prozent ansteigen. Haben wir den Kampf gegen die Erderwärmung bereits verloren?
Fatih Birol: Wir erwarten, dass die CO2-Emissionen in den nächsten Jahren leicht ansteigen werden, sogar wenn sich die Staaten an das Pariser Abkommen halten. Das heißt, es wird zu einem Temperaturanstieg von drei Grad kommen, was für uns alle katastrophale Auswirkungen hätte. Wenn wir nicht sehr rasch und radikal unsere Energiepolitik ändern, wird es nahezu unmöglich sein, die vereinbarten Klimaziele zu erreichen.