Den Briten drohen magere Zeiten

Der britische Finanzminister Philip Hammond mit dem roten Koffer kratzt sich am Kopf: Die Lage ist ernst.
Der britische Finanzminister Philip Hammond mit dem roten Koffer kratzt sich am Kopf: Die Lage ist ernst.(c) APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS (DANIEL LEAL-OLIVAS)
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Schatzkanzler Hammond stellte am Mittwoch seinen Haushaltsplan vor. Er ist geprägt vom bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.

London. Auch wenn der britische Schatzkanzler, Philip Hammond, den Ruf eines staubtrockenen Erbsenzählers hat: In seiner Haushaltsrede gestern, Mittwoch, vor dem Unterhaus in London ging es erst in zweiter Hinsicht um die Wirtschaft. „Wir müssen die Chancen, die vor uns liegen, ergreifen und die Herausforderungen, vor denen wir stehen, direkt ansprechen“, sagte er in klarer Anspielung auf den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU.

Der Brexit, und insbesondere die Unsicherheit um die künftige Art des Verhältnisses zwischen Großbritannien und der EU nach dem 29. März 2019, wirft mittlerweile einen gewaltigen Schatten auf die britische Wirtschaft. Hammond informierte das Parlament über die jüngsten Wirtschaftsprognosen des unabhängigen Office for Budget Responsibility, das für dieses Jahr nur mehr schwache 1,5 Prozent BIP-Wachstum erwartet (von zwei Prozent in der März-Vorschau) und danach eine weitere Abschwächung auf 1,4 Prozent 2018 und 1,3 Prozent 2019. Hammond selbst bezeichnete diese Aussichten als „enttäuschend“.

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