Deutsche Wirtschaft hebt ab und Frankreich ist die große Überraschung

A member of a rescue team pushes a wheelbarrow at Enrique Rebsamen school after an earthquake hit Mexico City
A member of a rescue team pushes a wheelbarrow at Enrique Rebsamen school after an earthquake hit Mexico CityREUTERS
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Die deutsche Wirtschaft geht mit Volldampf ins neue Jahr. Am Donnerstag wurde die Prognose auf ein allmählich schwindelerregendes Niveau angehoben. Die größte Überraschung aber liefert Frankreich.

Die Wirtschaft in Deutschland ist seit Jahren im Aufschwung. Nun aber hebt sie so richtig ab, wie gleich mehrere Forschungsinstitute durchblicken lassen. Das renommierte Münchner Ifo-Institut erwartet für 2018 statt wie bisher 2,0 Prozent ein Wachstum von 2,6 Prozent. Auch laut Institut für Weltwirtschaft (IfW) nähert sich das Land der Hochkonjunktur. Es hob seine Prognose in diesem Jahr von 2,0 auf 2,3 Prozent und für 2018 von 2,2 auf 2,5 Prozent an.

"Die deutsche Wirtschaft steht unter Volldampf", erklärten die Kieler Forscher am Donnerstag. "Die deutsche Wirtschaft brummt", sagt auch Ifo-Präsident Clemens Fuest. Viele Branchen florierten, vom Bau über die Industrie bis zum Handel. Die Zahl der Erwerbstätigen steige auf einen neuen Rekorde.

Am Mittwoch hatte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) seine Wachstumsprognose für das kommende Jahr auf 2,2 Prozent angehoben hat.

Dass die deutsche Wirtschaft mit Volldampf ins neue Jahr startet, hat gestern auch der Einkaufsmanagerindex des Instituts IHS Markit belegt. Der Index - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg im Dezember um 1,4 auf 58,7 Punkte. Das ist der höchste Stand seit mehr als sechseinhalb Jahren, wie das IHS Markit zu seiner Umfrage unter rund 800 Firmen mitteilte.

Das Barometer signalisiert bereits ab 50 Zählern Wachstum. Von Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten mit einem Rückgang auf 57,2 Punkten gerechnet. "Das ist die Krönung eines starken Wachstumsjahres in Deutschland", sagte Markit-Experte Phil Smith.

Die Eurozone und Frankreich

Aber nicht nur in Deutschland erscheint alles positiv. Auch die Konjunktur in der Eurozone läuft wegen der boomenden Industrie zu immer besserer Form auf. Der Einkaufsmanagerindex stieg hier im Dezember um 0,5 auf 58,0 Punkte, wie IHS Markit zu seiner Umfrage unter rund 5.000 Unternehmen mitteilte. Das ist der höchste Stand seit fast sieben Jahren.Auch hier hatten Ökonomen eigentlich einen leichten Rückgang erwartet.

Dass die Eurozone auf solche Werte kommt verdankt sie im Übrigen nicht nur Deutschland, sondern sehr wohl auch Frankreich. "Frankreich ist in diesem Jahr die große Überraschung", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. "Hier berappelte sich die Wirtschaft in rasantem Tempo, was die gesamte Eurozone mitgerissen hat."

Und wie geht´s den anderen? "Die übrigen von der Umfrage erfassten Länder hinkten zwar Frankreich und Deutschland hinterher, die Wachstumsrate zählte hier jedoch nach wie vor zu einer der höchsten seit der globalen Finanzkrise", betonte Markit.

"Angeführt wird der Aufschwung vom boomenden Industriesektor", sagte Williamson. Hier kletterte das Barometer um 1,0 auf den Rekordwert von 62,0 Zählern. Die Unternehmen verbuchten zudem den stärksten Auftragszuwachs seit mehr als einem Jahrzehnt. Der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister stieg um 0,3 auf 56,5 Zähler.

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