Post will in jeder Gemeinde einen Post-Partner anbieten

Postpartner in Österreich
Postpartner in Österreich(c) www.BilderBox.com
  • Drucken

Die Post geht über die im Postmarkt-Gesetz festgeschriebenen 1650 Geschäftsstellen weit hinaus. Bis zu 2500 Poststellen könnte es demnach österreichweit geben.

Die Österreichische Post will künftig in jeder Gemeinde eine Geschäftsstelle - also ein Postamt, einen Post-Partner oder eine Post-Servicestelle - anbieten. Damit geht die Post über die im Postmarktgesetz festgeschriebenen 1650 Geschäftsstellen weit hinaus.

Bis zu 2500 Poststellen soll es geben

Bis zu gut 2500 Poststellen könnte es dann in Zukunft geben, hieß es am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Post AG, Wirtschaftskammer und Gemeindebund. Derzeit gibt es 1552 Geschäftsstellen, davon sind 1133 noch klassische Postfilialen.

Das liege daran, weil das Gesetz erst vor wenigen Wochen beschlossen wurde, verteidigte sich die Post. Die Post räumte aber ein, dass es auch Widerstand gegen die Umwandlung in Partner gebe. Gewerkschaftsboss Gerhard Fritz kritisierte hingegen, dass es die Postführung schon bisher nicht geschafft habe genug Post-Partner zu finden.

Jede Gemeinde soll Poststelle haben

"Das Ziel ist, dass es bald in jeder Gemeinde einen Poststelle gibt, auch in jenen, in denen es bisher kein Postamt gab", so Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer. Er schränkte aber ein, dass dies noch ein schwieriger Weg wird.

Der Ausbau der Poststellen soll laut der teilstaatlichen börsenotierten Post in erster Linie über Postpartner - Lebensmittelhändler, Gemeindeämter, etc. - erfolgen, so Post-Chef Georg Pölzl. Er verwies auf die bisherigen "positiven Erfahrungen" der Bevölkerung mit den Post-Partnern, was auch eine Umfrage belege.

Post-Partner viel billiger als Postämter

Im Postmarktgesetz ist kein einziges Postamt festgeschrieben. Laut Gesetz darf seit Jahresbeginn ein Amt geschlossen werden, wenn ein Partner gefunden wird. Und das will die Post so schnell wie möglich, denn die Rechnung ist für Pölzl klar:

Ein Amt kostet zwischen 60.000 und 70.000 Euro im Jahr, für einen Post-Partner hingegen muss die Post jährlich 15.000 bis 20.000 Euro in die Hand nehmen.

"Gewachsene Strukturen werden vernichtet"

Die Pläne der Post zur Reduktion der Postämter beim gleichzeitigen Ausbau der Post-Partner stoßen bei der Gewerkschaft auf Widerstand. "Hier werden gewachsene Strukturen vernichtet", so Manfred Wiedner, oberster Christgewerkschafter (FCG) der Post. Wiedner hatte im Vorjahr das Volksbegehren "Stopp dem Postraub" initiiert, das rund 140.000 Unterschriften erhielt.

Erzürnt zeigt er sich auch darüber, dass die Belegschaftsvertretung über die Pläne aus den Medien erfahren habe. "So kann es nicht weitergehen, hier werden die Gefühle der Mitarbeiter verletzt", betonte Wiedner.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.