Zypern leidet noch immer am Bankencrash

Vor fünf Jahren sorgte die Bankenkrise in Zypern für Schlangen an den Geldausgabeautomaten. 30.000 Menschen verloren ihr Erspartes. Nun muss sich der erste Banker vor Gericht verantworten.
Vor fünf Jahren sorgte die Bankenkrise in Zypern für Schlangen an den Geldausgabeautomaten. 30.000 Menschen verloren ihr Erspartes. Nun muss sich der erste Banker vor Gericht verantworten.(c) REUTERS (Yannis Behrakis)
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Zähe Aufarbeitung der Bankenkrise des Jahres 2013 in Zypern: Erst jetzt wurde ein Entschädigungsfonds für die enteigneten Sparer eingerichtet. Die Manager der Cyprus Popular Bank stehen erst jetzt vor Gericht.

Es war wohl kein Zufall: Mitten im Wahlkampf für die zypriotischen Präsidentenwahlen, die am 28. Jänner stattfinden, erinnerte sich die Regierung an die vielen Opfer der zypriotischen Bankenkrise des Jahres 2013. Das Parlament segnete kaum zwei Monate vor der Wahl 25 Millionen Euro als Grundstein für eine Kasse ab, die zur „teilweisen“ Entschädigung der Anleger beitragen soll, wie Finanzminister Harris Georgiades feststellte.

Die Grundzüge der Ereignisse sind den meisten immer noch lebhaft in Erinnerung: Im März 2013 zwang die Europäische Union die Zyprioten, die um Aufnahme in den europäischen Rettungsschirm angesucht hatten, ihren überdimensionalen Bankensektor zu zerschlagen und die Reste mit eigenen Mitteln zu rekapitalisieren. Die EU stellte ein Hilfspaket von zehn Milliarden Euro für Zypern zusammen, schnürte ein Sparprogramm und setzte erstmals in der Geschichte der Union einen sogenannten Bail-in durch, das heißt eine Rettung der Banken unter Beteiligung der Anleger.

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