Jeder fünfte Tourenski weltweit wird in Österreich verkauft

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Der stationäre Fachhandel sowie der Online-Handel verbuchten in der Vorjahressaison zweistellige Zuwächse. Der Frauenanteil liegt mittlerweile bereits etwas über 30 Prozent.

Der Tourenskisport in Österreich hat sich mit 500.000 bis 700.000 Skibergsteigern zum Breitensport entwickelt. Das gesamte Segment verzeichnete im Handel in den vergangenen drei Jahren einen kontinuierlichen Zuwachs von fünf bis zehn Prozent. Skibergsteigen sei moderner, jünger und weiblicher geworden. Diese Bilanz zog am Dienstag SKIMO Austria bei einer Pressekonferenz in Salzburg.

In der Saison 2016/17 wurden in Österreich 53.000 Paar Tourenski verkauft, was den zweiten Platz im Skiverkaufsranking hinter dem Alpinski mit 325.000 Paar bedeutet. Auf Platz drei landete der Langlaufski mit 39.000 Paar, gefolgt von 22.000 Snowboards. Im Bereich Tourenski wurde bei der Bekleidung ein Plus von zehn Prozent und bei der Hartware ein Plus von fünf Prozent verbucht.

Österreich vor USA und Kanada

Beim Alpin-Ski sei der Markt stabil, der Tourenskiverkauf steige deutlich, erklärte der Präsident des Vereins Skibergsteigen Österreich (SKIMO), Karl Posch. Vom anhaltenden Trend profitieren nicht nur Handel und Industrie, sondern auch der Tourismus und kleinere Skigebiete.

"Österreich ist auf einem sehr hohen Niveau, was den Tourensport betrifft", sagte auch der Präsident des Verbandes der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ), Gernot Kellermayr. In der Saison 2016/17 wurden 21 Prozent der 240.000 weltweit am Markt befindlichen Tourenski in Österreich verkauft, gefolgt von den USA und Kanada mit 16 Prozent. Insgesamt wurden 3,1 Millionen Paar Ski auf dem Weltmarkt verkauft.

Die Angebotsvielfalt in Österreich bringt Preisvorteile für den Kunden. Der stationäre Fachhandel sowie der Online-Handel verbuchten in der Vorjahressaison zweistellige Zuwächse. Durch das Modebewusstsein der weiblichen Skitourengeher profitiere der Sporthandel. Durch die Integration des Segmentes Skibergsteigen in Wintersportangebote könne der Umsatz im Handel noch gesteigert werden, so die Prognose von SKIMO.

Konflikte auf der Skipiste

In den vergangenen 20 Jahren hat sich laut Posch auch der Typus des Skibergsteigers geändert: Vom etwas eigenbrötlerischen "Knickerbockertyp" hin zum "Multisportler", der in seinem Kofferraum sämtliche Sportutensilien deponiert. Der Skibergsteiger ist sozial gut situiert, das Einkommen liegt im oberen Bereich, das Durchschnittsalter sank von 40 im Jahr 2000 auf unter 30 Jahre. Der Frauenanteil liegt bereits etwas über 30 Prozent, im Rennbereich bei 20 Prozent. "Vor 20 Jahren waren Damen im Gelände eine Ausnahme", weiß Posch.

Von der Gesamtzahl an Skibergsteigern in Österreich sind 70.000 "Fitness-Sportler", viele davon bevorzugen präparierte Skipisten, was des Öfteren zu Konflikten mit Seilbahnbetreibern geführt hat. Helmut Schwarzenberger, Geschäftsführer der Salzburger Naturfreunde, plädierte für ein "Miteinander" und hat Lösungsansätze parat: Einhaltung der "Zehn-Pistengeher-Regeln", eigene Aufstiegsbereiche, fixe Tourenabende, angemessene Benutzungsgebühr, aber kein generelles Verbot. Einer SKIMO-Umfrage vom Jänner 2018 auf Facebook zufolge sind 46 Prozent der 1.000 Befragten bereit, zwei bis fünf Euro für eine Pistentour zu zahlen, knapp 16 Prozent sprachen sich für null Euro aus, rund sieben Prozent würden mehr als zehn Euro bezahlen.

(APA)

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