Fitch bestätigt Österreichs Bonität mit "AA+" - trotz FPÖ

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Die Republik profitiere von der geringen Verschuldung ihres privaten Sektors und einer hohen Sparquote der privaten Haushalte, meint die Ratingagentur. Der Ausblick: stabil.

Die Ratingagentur Fitch bewertet Österreichs Bonität weiterhin mit der zweitbesten Note AA+. Der Ausblick ist stabil, wie das Unternehmen am Freitagabend mitteilte. Österreich habe eine diversifizierte Volkswirtschaft mit hoher Wertschöpfung sowie starken politischen und sozialen Institutionen, begründet Fitch sein Bonitätsrating für Österreich. Das Land profitiere von der geringen Verschuldung seines privaten Sektors und einer hohen Sparquote der privaten Haushalte.

Gemessen an vergleichbaren Ländern sei Österreichs Staatsverschuldung relativ hoch, weise jedoch einen deutlichen Abwärtstrend auf, heißt es in den Erläuterungen. Österreich könne sich zu günstigen Kosten finanzieren und der Zustand des Bankensektors haben sich verbessert.

Blaue Budgetpolitik orthodoxer als viele andere

Österreichs Wirtschaftswachstum wird nach Einschätzung von Fitch heuer mit einem erwarteten BIP-Zuwachs von 2,8 Prozent jenes vergleichbarer Länder mit ähnlichem Rating übertreffen. Die Steuerreform von 2016 habe den privaten Konsum und die Investitionen im vergangenen Jahr angekurbelt und 2017 zu einem geschätzten Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent geführt. Die robuste Konjunkturentwicklung der wichtigsten Handelspartner - darunter Deutschland, Osteuropa und die USA - werde die Ausfuhren stützten und zu mehr Investitionen insbesondere bei Maschinen und Ausrüstung führen.

Zwar nehme die nun mitregierende FPÖ eine klar euroskeptische und gegen Einwanderung gerichtete Position ein, doch sei ihre Budget-und Wirtschaftspolitik orthodoxer als jene vieler anderer populistischer Parteien in Europa und überschneide sich teilweise mit jener der ÖVP. Das gelte auch für Steuersenkungen und geringere staatliche Eingriffe in die Wirtschaft.

Fitch schätzt, das sich Österreichs Budgetdefizit von 1,6 Prozent im Jahr 2016 auf 0,9 Prozent im Jahr 2017 verbessert hat. In den nächsten zehn Jahren soll das Budget einen Primärüberschuss - ohne die Kosten für den Schuldendienst - von durchschnittlich 1 Prozent des BIP aufweisen. Das Wirtschaftswachstum wird mittelfristig bei 1,5 Prozent pro Jahr gesehen.

(APA)

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