Erster veganer Anker eröffnet beim Stephansdom

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Eine „grüne“ Filiale eröffnet in der U-Bahn-Passage Stephansplatz mit 50 verschiedenen, veganen Produkten.

Wien. Bei der Handsemmel wird es schwierig. Die wird auch bei der Großbäckerei Anker zumindest mit Butterreinfett statt Palmfett gemacht. Auch das Briochekipferl kommt nicht ohne Hühnereipulver aus. Und bei der Kardinalschnitte ist es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit auf tierische Produkte zu verzichten.

Ansonsten dürfte die Wiener Bäckerei Ankerbrot aber vegane Produkte für sich entdeckt haben. Immerhin wurde gestern, Dienstag, die erste rein vegane Filiale in der Wiener Innenstadt eröffnet. In der U-Bahn-Passage am Stephansplatz werden in der Filiale nun ausschließlich Brot, Gebäck, Süßspeisen und Snacks verkauft, die ohne tierische Produkte wie Butter, Ei oder Milch auskommen. Für die Melange wird Sojamilch verwendet. Das Laugenstangerl wird mit veganem Käse belegt. Damit die spezielle Filiale auch als solche erkannt wird, hat man bei der Gestaltung (auch des Schriftzugs) auf die Farbe Grün statt Rot rot gesetzt. Zuvor hat Ankerbrot eine vegane Filiale auf der Mariahilfer Straße getestet. Im November des Vorjahres gab es dort einen dreitägigen Pop-Up-Shop.

Die U-Bahn-Passage am Stephansplatz dürfte eine gute Adresse für spezielle Bäckereien sein. Immerhin hat auch Ströck hier eine Filiale, in der auch Brote der Linie Ströck Feierabend (meist aus biologischen Zutaten und mit speziellen Mehlen) verkauft werden.

Keine weiteren Filialen geplant

In der veganen Anker-Filiale werden an die 50 verschiedenen Artikel angeboten. Man wolle hier auch neu entwickelte Produkte testen. Weitere Filialen seien derzeit nicht geplant, sagt Ankerbrot-Chefin Lydia Gepp zur Austria Presse Agentur. Ein Teil der veganen Produkte ist aber auch weiterhin in anderen Anker-Filialen erhältlich.

Man wolle mit der neuen Filiale nicht nur Veganer ansprechen, sondern ganz generell gesundheitsbewusste Menschen.

Ankerbrot betreibt in Österreich derzeit 110 Filialen und kämpft seit Jahren mit Verlusten – wofür auch die Pleite der Lebensmittelkette Zielpunkt, für die Anker Hauptlieferant bei Brot und Gebäck war, mitverantwortlich ist. Hinzu kommt, dass sich der Groß- und Einzelhändler Metro auf einen anderen Tiefkühl-Lieferanten fokussiert und Ankerbrot ausgelistet hat. Im Vorjahr konnte allerdings der Diskonter Hofer als Kunde gewonnen werden. (ks/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

ANKER setzt auf veganen Pop-up-Store
Unternehmen

Anker startet in Wien erste rein vegane Filiale

Sojamilch zum Kaffee, veganer "Käse" im Laugenstangerl: Die Wiener Traditionsbäckerei Ankerbrot will dem veganen Ernährungstrend eine größere Bedeutung geben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.