Wo ganze Dörfer verschwinden

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Symbolbild. (c) REUTERS (Wolfgang Rattay)
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Deutschland ist Weltmeister im Fördern von Braunkohle. Und das sieht man auch. Es gibt hier Geisterdörfer und Retorten-Örtchen, Waldbesetzer und Umgesiedelte. Wie fühlt sich das Leben hier an? Ein Besuch.

100 Cops kommen“, sagt der Mann in Stiefeln und Camouflageuniform in sein Funkgerät. „Nein, nein, das sind vielleicht 30“, meint sein Komplize. Beide haben ihre Gesichter vermummt. Sie sind jetzt Späher. Mit ihren Funksprüchen halten sie die Baumhaus-Bewohner auf dem Laufenden, also die Aktivisten, die vor Jahren in den Wald gezogen sind, um dessen Rodung zu verhindern. Und heute sind wieder „Cops“ da. Hundertschaften an Polizisten durchkämmen den Hambacher Forst. Sie haben den Auftrag, die hölzernen Barrikaden zu räumen. Denn im Ernstfall versperren sie Rettungsfahrzeugen den Weg. „Ach was. Die wollen uns zu Straftaten provozieren“, sagt einer der Waldbesetzer und nimmt einen Schluck Bier. Es ist 10 Uhr vormittags.

Er steht auf dem aufgeweichten Boden im „Wiesencamp“ am Waldrand, einer Ansammlung von Baracken, die einen Info-Point, eine Werkstatt und eine Bibliothek behausen. Drinnen im Wald hat sich ein Aktivist an einer Absperrung festgekettet, ein anderer eingegraben. Er kann sich nicht befreien und droht zu ersticken. Es gibt einen dramatischen Rettungseinsatz – und elf Festnahmen.

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