Der 52jährige Jung Ki-joon sollte nach dem Willen der südkoreanischen Regierung deutlich strengere Regeln für die Krypto-Branche einführen.
Ein südkoreanischer Spitzenbeamter, der den Kampf seiner Regierung gegen Kryptowährungen anführte, wurde am Wochenende tot in seiner Wohnung aufgefunden, berichtet das "Wall Street Journal" (kostenpflichtig). Der 52jährige Jung Ki-joon hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten nicht viele Freunde in der Krypto-Gemeinde gemacht. Im Jänner warnte er, Bitcoin sei "keine legale Währung" und machte deutlich, dass seine Regierung hart gegen kriminelle Machenschaften und Spekulationen im Kryptobereich vorgehen wolle.
Keine Bitcoins mehr für die Jugend
In Südkorea ist die Bitcoin-Manie so groß, dass die Regierung ernsthaft besorgt ist, die Kryptowährungen könnten die Jugend des Landes verderben. Das Land, das knapp zwei Prozent des weltweiten BIP erwirtschaftet, steht immerhin für ein knappes Fünftel des weltweiten Bitcoin-Marktes. Virtuelle Börsengänge (ICOs) hat Südkorea bereits verboten, künftig sollen Minderjährige auch nicht mehr mit Digitalwährungen handeln dürfen und Spekulationsgewinne mit hohen Steuern belegt werden.
Beamter litt unter großem psychischem Druck
Nach Angaben der koreanischen Nachrichtenagentur Yonhap könnte Jung einen Herzinfarkt erlegen sein. Der Beamte sei seit seiner Ernennung zum Regulator für Kryptowährungen unter großem psychischem Druck gestanden. Die genaue Todesursache sei jedoch noch unklar, hieß es von offizieller Seite. Die Ermittlungen liefen in alle Richtungen. (auer)